Yahoo profitiert von Allianz mit Microsoft
Stand: 21.04.2010
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Sunnyvale - Beim Internet-Urgestein Yahoo geht es weiter bergauf. Das Geschäft zog zu Beginn des Jahres nach einer Durststrecke leicht an. Der Gewinn ging dank der Suchmaschinen-Kooperation mit dem Software-Riesen Microsoft und dem Verkauf des E-Mail-Anbieters Zimbra steil nach oben. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal mit 312 Millionen Dollar mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.
"Wir hatten ein gutes Quartal", resümierte Konzernchefin Carol Bartz am Dienstag im kalifornischen Sunnyvale. Der Marktanteil bei der Internetsuche habe sich stabilisiert und die Anzeigen hätten um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Werbung ist Yahoos wichtigste Einnahmequelle.
Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Im laufenden zweiten Quartal soll er auf bis zu knapp 1,7 Milliarden Dollar klettern. Nach anfänglicher Euphorie der Anleger drehte die Aktie nachbörslich leicht ins Minus. Auch Erzrivale Google hatte die Märkte mit seinen exzellenten Zahlen nicht begeistern können. Die Erwartungen liegen hoch.
Das war nicht immer so: In der Wirtschaftskrise hatten viele Unternehmen ihre Anzeigen zurückgefahren. Das schwächte das ohnehin schon angeschlagene Unternehmen Yahoo. Konzernchefin Bartz strich in ihrer Not rund 2000 Stellen und verbündete sich mit Microsoft. Yahoo nutzt nun dessen Suchmaschine Bing und vermarktet im Gegenzug die Werbung.
Von den gemeinsamen Einnahmen bleiben nach früheren Angaben zunächst 88 Prozent bei Yahoo. Die Vereinbarung läuft zehn Jahre. Der Software-Konzern und der Portalbetreiber hatten sich im Juli 2009 auf die Kooperation geeinigt. Zuvor hatte Microsoft über viele Monate hinweg erfolglos versucht, Yahoo ganz zu schlucken. Das scheiterte am Widerstand des damaligen Managements um Firmengründer Jerry Yang.
Schon vor der Krise hatte Google dem Internet-Pionier Yahoo mit seiner Suchmaschine schwer zugesetzt. Der Konzern spielt in einer anderen Liga - der Gewinn von knapp 2,0 Milliarden Dollar im ersten Quartal liegt höher als der Yahoo-Umsatz.
Zuletzt konnten Yahoo und Microsoft auf dem wichtigen Heimatmarkt aber etwas Boden gutmachen. Von Februar auf März sank der Google-Anteil an den Suchanfragen nach Daten des Marktforschers Comscore von 65,5 auf 65,1 Prozent. Yahoo legte von 16,8 auf 16,9 Prozent zu und Microsoft von 11,5 auf 11,7 Prozent.
Wie Google drängt es Yahoo ins mobile Geschäft. Die populären Smartphones versprechen kräftige Werbeeinnahmen. Derzeit tobt ein Kampf um die Vormachtstellung. Erst jüngst hatte sich auch der Elektronikkonzern Apple eingemischt und eine eigene Werbeplattform angekündigt. Zudem startete Yahoo eine Zusammenarbeit mit dem beliebten Kurznachrichtendienst Twitter.
Eine millionenschwere Anzeigenkampagne hatte den Internet-Pionier ins Gedächtnis der Amerikaner zurückgerufen: Im ersten Quartal feierte Yahoo den 15. Geburtstag.
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