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Yahoo! baut nach erneutem Gewinneinbruch jede zehnte Stelle ab

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Sunnyvale - Der Internet-Konzern Yahoo! streicht nach einem erneut deutlichen Gewinneinbruch weltweit mindestens zehn Prozent seiner Stellen. Betroffen sind davon mehr als 1400 Mitarbeiter. Im Gesamtjahr werde der Umsatz wegen der Konjunkturflaute schwächer ausfallen als bisher geplant, warnte Yahoo! am Dienstagabend in Sunnyvale (Kalifornien).

Angesichts eines lahmenden Werbemarktes fiel der Überschuss bei Yahoo! im dritten Quartal um fast zwei Drittel auf 54 Millionen Dollar (41 Mio Euro). Der Umsatz legte nur ganz leicht auf 1,79 Milliarden Dollar zu. Der für Experten interessante Nettoumsatz ohne Erlöse der Vertriebspartner stieg um 3 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar. Im wichtigen Geschäft mit Werbeanzeigen bei der Internetsuche verliert Yahoo! immer mehr Boden an den Marktführer Google.

Der Gewinn entsprach den Expertenerwartungen, der Umsatz blieb aber dahinter zurück. Die internationalen Erlöse von Yahoo! brachen ein, während das US-Geschäft zulegte. Die Aktie gewann nachbörslich rund acht Prozent. Im Tagesverlauf hatte sie noch um mehr als sechs Prozent auf 12,07 Dollar verloren.

Yahoo! beschäftigte zuletzt weltweit rund 14 300 Mitarbeiter. Manche Experten hatten einen noch radikaleren Stellenabbau von weit über zehn Prozent erwartet. Die Kürzungen sollen noch in diesem Jahr erfolgen.

Im Sommer hatte Yahoo! eine Übernahme durch den Softwareriesen Microsoft für 33 Dollar je Aktie abgelehnt. Microsoft wollte mit dem Kauf Google verschärft unter Druck setzen. Der Aktienkurs von Yahoo! stürzte seither steil ab. Zuletzt hatten Äußerungen von Microsoft- Chef Steve Ballmer für neue Übernahmegerüchte gesorgt, die der Windows-Konzern aber umgehend dementierte.

Yahoo! will bei der Online-Werbung zum Teil mit dem Rivalen Google kooperieren. Noch gibt es aber Bedenken der Wettbewerbshüter. Überdies lotet Yahoo! Berichten zufolge noch immer eine Partnerschaft mit dem Internet-Portal AOL des Time-Warner-Konzerns aus.

Der Druck auf den Mitgründer und Yahoo-Chef Jerry Yang steigt nach Ansicht vieler Beobachter wegen des Kursverfalls zunehmend. Im Verwaltungsrat sitzt seit Sommer der streitbare Investor Carl Icahn, der noch immer ein Geschäft mit Microsoft erreichen will.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz nun nur noch zwischen 7,18 und 7,38 Milliarden Dollar liegen. Bislang rechnete Yahoo! mit bis zu 7,85 Milliarden Dollar. Im Schlussquartal sollen die Erlöse 1,77 bis 1,97 Milliarden Dollar erreichen.