Xonio: Free-SMS aus dem Internet droht das Aus
Stand: 17.10.2001
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Der kostenlose SMS-Versand, kurz Free-SMS, zählt zu den beliebtesten Angeboten im Internet. Doch damit könnte schon bald Schluss sein. Der Grund: Die Netzbetreiber erhöhen ihre Preise für Großabnehmer drastisch. Darauf weist der Mobilfunk-Verbraucherberater Xonio (www.xonio.com) hin.
Spätestens Anfang kommenden Jahres, wenn sich die neuen Preise bei allen Großabnehmern niederschlagen, dürften auch die Endverbraucher die Änderung zu spüren bekommen, meinen die Verbraucherberater von Xonio. Damit droht dem beliebten Free-SMS-Versand das Aus. Denn, so Xonio-Chefredakteur Axel Burkert: "Einkaufspreise für SMS, die dann um ein Vielfaches höher liegen als heute, machen diesen Service im Internet unbezahlbar."
Die deutschen Netzbetreiber begründen ihre Preiserhöhungen mit den höheren Gebühren, die europäische Mitbewerber für den SMS-Versand erheben. Da diese Entgelte in Deutschland bislang deutlich unter dem europäischen Niveau liegen, nutze die ausländische Konkurrenz gern die deutschen Netze, um ihre Kurzmitteilungen billig über Deutschland umzuleiten.
Andererseits war etwa T-Mobil in der Vergangenheit nicht bereit, die von einigen europäischen Netzbetreibern geforderten so genannten Terminierungsentgelte zu entrichten. Dies führte dazu, dass D1-Kunden zum Beispiel nach Belgien, Frankreich oder Spanien teilweise keine SMS verschicken konnten. Jetzt soll mit dem europäischen Ungleichgewicht Schluss sein, heißt es bei den Betreibern.
Die Preise für SMS von Handy zu Handy sind nach heutigem Stand der Dinge von dieser Erhöhung nicht berührt. Derzeit kostet eine Kurzmitteilung im Schnitt 39 Pfennig. Bei einer etwaigen Verteuerung hätte jeder Bestandskunde ein Sonderkündigungsrecht seines Handy-Vertrags.