Wie Smartphone & Co. vor Diebstahl schützen?
Stand: 28.06.2011
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Bad Sachsa/Hannover - Besitzer von Notebooks oder Smartphones machen es Dieben häufig sehr einfach: Beispielsweise wenn sie das Gerät im Restaurant auf den Tisch liegen lassen, wenn sie auf die Toilette gehen oder bloß in die offene Außentasche vom Rucksack stecken. Dabei ist ein modernes Smartphone mindestens so wichtig wie eine Geld- oder Kreditkarte und sollte auch dementsprechend behandelt werden.
Hattenhauer hat das Buch "Das Android Smartphone: 10 Lektionen für Einsteiger" geschrieben. Er kennt die technischen Möglichkeiten, mit denen sich mobile Geräte vor Diebstahl schützen oder orten lassen - viel hält er davon aber nicht: "Ich habe eigentlich noch von keinem Fall gehört, wo jemand nach einem Diebstahl sein Handy wiederbekommen hat." Diebstahlschutz für Handy und Laptop bedeute deshalb vor allem Prävention, damit das Gerät gar nicht erst geklaut wird. Und zweitens Schadensbegrenzung, falls doch mal etwas passiert.
Am besten immer "am Mann" tragen
Ähnlich sieht das auch Andreas Mayer, Leiter der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Wichtig sei, Dieben erst gar keine Gelegenheit zu bieten: "Der effektivste Schutz ist, das Gerät 'am Mann' zu tragen." Andere physische Sicherungen wie Tresorkoffer oder spezielle Notebook-Schlösser (Kensington Locks) seien weniger effektiv - auch weil sie meist unpraktisch sind: "Wenn die Sicherung nicht vernünftig ins Tagesgeschäft passt, stört sie mehr als sie nützt", findet Rainer Hattenhauer.
Physische Sicherungen gibt es aber nicht nur für das Notebook, sondern auch für Smartphones - zum Beispiel Alarmanlagen am Schlüsselbund, die automatisch lospiepen, wenn die Distanz zum Smartphone ein vorher eingestelltes Maß überschreitet. Das Problem daran ist nur, dass die Geräte über Bluetooth funktionieren, sagt Mayer: "Über eine aktive Bluetooth-Verbindung können Fremde eventuell auf sensible Daten zugreifen." So entstehe ein neues Risiko.
Mobile Geräte eindeutig kennzeichnen
Zur Diebstahlprävention gehört auch, Smartphone oder Notebook eindeutig zu kennzeichnen. Beim Smartphone ist das leicht und funktioniert über die sogenannte IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identity). Die ist für jedes Handy einzigartig und lässt sich über die Tastenkombination "*#06#" abrufen. Handybesitzer sollten sich diese Nummer notieren - wird das Gerät überraschend doch wiedergefunden, lässt es sich damit eindeutig identifizieren.
Beim Notebook fällt die Kennzeichnung schwerer. Eine Möglichkeit ist das Erstellen einer Eigentümer-Identifikations-Nummer (EIN) für Wertsachen analog zur verbreiteten Fahrrad-Codierung. Die kann man sich ins Gehäuse gravieren lassen oder mit einem Spezialaufkleber ankleben. Damit können Polizei oder Fundbüro den Besitzer ermitteln. Bei der EIN-Vergabe helfen polizeiliche Beratungsstellen. Man kann sich über einen Code-Rechner des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) aber auch selbst eine EIN generieren.
Ortung muss nicht immer sinnvoll sein
Im Handel wird auch Software zur Ortung abhanden gekommener Notbooks oder Smartphones angeboten. "Nicht immer sinnvoll", findet Kriminaldirektor Mayer solche Programme: Meist sei die Ortung nicht genau genug und der angezeigte Umkreis zu groß. Die Chancen, auf diesem Wege ein Gerät wiederzubekommen, seien eher gering.
Das heißt aber nicht, dass Bestohlene einfach die Hände in den Schoß legen sollten. Bei einem gestohlenen Smartphone sollte man zum einen sofort die SIM-Karte sperren lassen. Das geht am schnellsten über die Hotline des Anbieters. Zum anderen kann man versuchen, aus der Ferne die Daten auf dem Gerät zu löschen. Manche Hersteller unterhalten kostenlose Internetplattformen, über die Smartphones geortet, gesperrt und Daten gelöscht werden können. Bei Windows Phone 7 sind solche Funktionen im Betriebssystem verankert. Apple realisiert Sicherheitsfunktionen über den Dienst Mobile Me. Der ist eigentlich kostenpflichtig, die App zum Lokalisieren und Sperren des iPhones kostet aber nichts. Android-Nutzer haben im App-Market eine große Auswahl.
Das Problem bei der Fernlöschung ist nur: Die Daten, darunter vielleicht wichtige Mailadressen, Handynummern, Termine oder Dokumente, sind dann wirklich weg. Rafaela Möhl empfiehlt deshalb, die Daten regelmäßig zu sichern.