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Wie Internet das Fernsehen verändert

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

München - Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix, Maxdome, Watchever oder Amazon verändern immer mehr unser Fernsehverhalten. Fragen und Antworten zum Wandel des TV.

Das Internet verändert alles: Die Art, wie Menschen kommunizieren, wie sie einkaufen, ganze Geschäftsmodelle. Und so verändert das Netz auch das Fernsehen und die Möglichkeiten, bewegte Bilder zu empfangen.

Was ist klassisches Fernsehen überhaupt?

Unter Fernsehen verstehen die meisten Menschen das sogenannte lineare TV-Programm. Sender zeigen, einem festen Zeitplan folgend, Sendungen, Filme oder Shows nacheinander. Der Zuschauer - zumindest einer ohne Festplatten-Recorder - muss sich entscheiden: zwischen dem Tatort in der ARD, dem Liebesfilm beim ZDF, der Serie auf Sat.1 oder der Dokumentation auf arte. Gemessen wird die Zuschauergunst über die Einschaltquoten - wichtig vor allem für die Bepreisung der Werbezeiten. Die privaten Fernsehsender verdienen mit der Reklame den weitaus größten Teil ihres Geldes.

Und was ändert das Internet?

Vor allem macht es Fernsehen unabhängig von Zeit, Ort und einem speziellen Gerät. Zunächst machten es sogenannten Mediatheken möglich, Sendungen im Internet zur Verfügung zu stellen. So können Zuschauer verpasstes nachholen, wenn sie über eine ausreichend schnelle Verbindung verfügten. Mit der Ausbreitung des schnellen Internets wuchsen die Möglichkeiten enorm, TV kann auf dem Handy, dem Tablet, dem Computer geschaut werden - und seit Smart-TV-Geräte selbst mit dem Internet verbunden sind, verschmelzen Online-Dienste zunehmend mit dem klassischen Fernsehen.

Was bedeutet das für die Fernsehsender?

Auch für die gibt es nun mehr Möglichkeiten, Zuschauer zu erreichen. Aber die technische Entwicklung ermöglicht es auch anderen Anbietern, den Sendern Konkurrenz zu machen. Das gilt für Videoplattformen wie YouTube, auf denen Nutzer ihre eigenen Videos zeigen können, aber auch für Unternehmen wie Netflix, die inzwischen selbst produzierte Inhalte kostenpflichtig im Netz zeigen. Vor allem aber verändern die vielfältigen Zugänge und Angebote das Fernsehverhalten der Menschen, insbesondere der Jungen.

Wird deswegen weniger klassisches TV geschaut?

Nein, bisher lässt sich das nicht sagen. Seit dem Jahr 2000 ist die durchschnittliche TV-Sehdauer laut Branchenverband VPRT von 190 auf 221 Minuten pro Tag gestiegen. Die Deutschen schauen also sogar länger fern. Doch spannend wird es, wenn man die Zahlen auf Altersgruppen auftrennt. Die Menschen über 50 schauen am längsten, im Schnitt 291 Minuten pro Tag, also fast 5 Stunden. Bei den 14 bis 29 Jährigen sind es hingegen 124 Minuten, als gut zwei Stunden - und etwa vier Minuten weniger als ein Jahr zuvor. In dieser Altersgruppe sind Smartphones inzwischen mindestens so wichtig wie das TV-Gerät.

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