Werbemarkt: Internet wird mit Zeitungen bald gleichauf sein
Stand: 19.07.2010
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Düsseldorf - Eine Studie prognostiziert, dass Unternehmen für Werbung im Internet in wenigen Jahren kaum weniger Geld ausgeben werden, als für Zeitungswerbung. Die Mediaagenturgruppe ZenithOptimedia geht davon aus, dass die weltweiten Ausgaben für Internet-Werbung von 54,2 Milliarden Dollar im Jahr 2009 auf 82,7 Milliarden Dollar im Jahr 2012 steigen werden. Der Umfang der Zeitungswerbung werde im gleichen Zeitraum von 98 Milliarden Dollar auf 92,8 Milliarden Dollar sinken.
Auf das Internet würden damit 17,1 Prozent der Werbebudgets im Jahr 2012 entfallen. Bei den Zeitungen wären es mit 19,2 Prozent nur gut 2 Prozentpunkte mehr. Im vergangenen Jahr war der Abstand mit 12,7 Prozent Werbebudget-Anteil für das Internet und 23 Prozent für die Zeitungen noch erheblich größer. "Wir erleben eine deutliche Verschiebung der Budgets von Print zu Online", sagte die Deutschland-Chefin von ZenithOptimedia, Nicole Prüsse, der "Financial Times Deutschland".
Mehr als 50 Prozent der Werbeinvestitionen im Internet entfallen demnach auf das Suchmaschinen-Marketing, also auf das Geschäft mit der bevorzugten Platzierung von Suchbegriffen. Danach folgen Werbeflächen auf Webseiten mit einem Anteil von 30 Prozent.
Sehr schnell wachsen nach Einschätzung der Experten die Werbeinvestitionen in Sozialen Netzwerken (Social Media). So wird allein in den USA bis 2012 mit einer jährlichen Steigerung des Werbeaufkommens in diesem Bereich von gut 30 Prozent gerechnet. Der Anteil von Social Media an der Internet-Werbung insgesamt wird dann 8 Prozent ausmachen.
Die Agentur erstellt vierteljährliche Prognosen auf der Basis von Marktdaten sowie den Budget-Einschätzungen der von ihr beratenen Kunden. Der weltweite Werbemarkt soll demnach in diesem Jahr um 3,5 Prozent wachsen. Für den deutschen Werbemarkt erwartet die Agentur ein Plus von 2 Prozent. Größter Bereich ist weiterhin das Fernsehen mit einem Anteil von gut 40 Prozent an den weltweiten Werbeausgaben.
Weitere Werbebereiche sind Zeitschriften (knapp 10 Prozent), Radio (gut 7 Prozent), Außenwerbung (knapp 7 Prozent) und Kino (0,5 Prozent).