Wenn der Nachbar mit Highspeed surft - und ich nicht!
Stand: 15.10.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Es kommt vor, dass Menschen Tür an Tür leben, aber mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Internet surfen. Im Alltag sorgt so etwas immer wieder für Ärger. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox geht den Ursachen auf den Grund und erklärt, warum manchmal nur wenige Meter entscheidend sein können - und was Verbraucher tun können, um eine schnellere Verbindung zu erzielen.
Abstand zum Verteiler ist beim DSL-Anschluss entscheidend
Wer über einen DSL-Anschluss ins Internet geht, ist bei der Geschwindigkeit seiner Verbindung von der Entfernung zur nächsten Verteilerstelle abhängig: Je größer diese ist, desto weniger Bandbreite kommt beim Kunden an. „Dabei können bereits zwei Meter den entscheidenden Unterschied ausmachen“, sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann. „Während ein Nachbar mit 32 Megabit pro Sekunde surft, hängt der andere bei nur 6 oder 16 Mbit/s fest.“
Da sich die Kabellänge zum Verteiler nicht beeinflussen lässt, würde ein Aufstocken des DSL-Tarifs nichts an der Surfgeschwindigkeit ändern – wohl aber ein Wechsel der Technologie. Um mit einer höheren Bandbreite ins Netz zu gehen, können Verbraucher nämlich auf andere Zugangstechniken ausweichen, bei denen die Entfernung zur Vermittlungsstelle nicht so bedeutsam ist.
Prüfung schneller Breitband-Alternativen lohnt sich
In vielen Regionen haben Anbieter ihre Netze mit der VDSL-Technik aufgerüstet, mancherorts mit bis zu 100 Mbit/s. Ist am Wohnort das Glasfasernetz ausgebaut, surfen Kunden noch einmal schneller: Sagenhafte 200 Mbit/s können mit dieser Technik erreicht werden. Auch Kabel-Internet ermöglicht je nach Ausbaustufe ähnliche Geschwindigkeiten. „Zwar sind die internetfähigen Kabelnetze ebenso wenig wie VDSL oder Glasfaser deutschlandweit verbaut“, so der Hinweis Ehrmanns, „doch die Anbieter bauen ihre Netze kontinuierlich aus. Deshalb lohnt es sich zu prüfen, ob am eigenen Wohnort inzwischen eine schnellere Technik verfügbar ist.“
Insbesondere in ländlichen Regionen, die noch nicht an das stationäre Breitbandnetz angeschlossen wurden, kann außerdem ein Zugang über den schnellen Mobilfunkstandard LTE eine Alternative sein – für viele Internetnutzer heute schon eine sehr gute Möglichkeit, mit hohen Geschwindigkeiten im Netz zu surfen.
Was die Internetverbindung außerdem verlangsamt
Übrigens kann die Geschwindigkeit der Internetverbindung auch bei exakt gleichen Zugangsbedingungen variieren – etwa zu abendlichen Stoßzeiten, wenn das Netz besonders stark ausgelastet ist. Wer dann noch veraltete oder überlastete Hardware verwendet, verlangsamt seine Verbindung zusätzlich. Updates der Software, eine Neuausrichtung des Routers oder der Einsatz eines Repeaters können hier Abhilfe schaffen.
Wer prüfen möchte, wie schnell die eigene Datenverbindung ist, kann sich mit einem Speedtest von der realen Geschwindigkeit überzeugen. Welche Zugangstechniken am derzeitigen oder künftigen Wohnort nutzbar sind, können Verbraucher über einen Verfügbarkeitscheck im Internet feststellen. Tipp: Vor einem Umzug empfiehlt es sich, mit Nachbarn zu sprechen und nach deren Erfahrungen zu fragen.