Weiterer Rückschlag für Palm
Stand: 20.04.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
New York - Den Smartphone-Hersteller Palm, der in der vergangenen Zeit einschneidende Verluste einstecken musste, trifft es erneut doppelt hart: Zum einen verlässt ein wichtiger Manager das Unternehmen, zum anderen heißt es, die US-Elektronikkette RadioShack habe die Smartphones aus dem Sortiment genommen. Die Aktie fiel am Montag um 12 Prozent.
Palm hatte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC wissen lassen, dass Michael Abbott das Unternehmen Ende der Woche verlässt. Abbott war für Software und Services zuständig. Das von ihm mitverantwortete neue Betriebssystem WebOS gilt als wertvollstes Kapital des Unternehmens und macht es auch für Käufer attraktiv.
In den vergangenen Tagen war die Aktie kräftig gestiegen, weil sich hartnäckig Spekulationen halten, dass etwa der taiwanesische Rivale HTC oder der chinesische Computerhersteller Lenovo zuschlagen könnten, um ihr eigenes Smartphone-Geschäft auszubauen. Lenovo stellte erst am Montag seine ehrgeizigen Pläne im Mobilfunk vor.
Palm droht von Branchengrößen erdrückt zu werden. Der Kleincomputer-Pionier verliert anhaltend Marktanteile und schreibt trotz des Booms der multifunktionalen Handys rote Zahlen. Apple etwa setzte im wichtigen Weihnachtsgeschäft neunmal so viele seiner iPhones ab. Auch RIM mit seinen Blackberrys spielt in einer ganz anderen Liga.
Nun wird Palm offenbar auch noch von der Elektronikkette RadioShack aus dem Sortiment genommen. In mehreren Filialen und auch im Webshop sind die Smartphones nicht mehr zu bekommen, fand das "Wall Street Journal" heraus. Die Geräte lagen zuletzt wie Blei in den Regalen der Händler. Selbst neue Modelle wie das Pre mit seinem berührungsempfindlichen Bildschirm fielen bei der Kundschaft durch.
Der Name hat vor allem in den USA allerdings immer noch einen guten Klang. Das dürfte es Neueinsteigern wie Lenovo erleichtern, im umkämpften Markt Fuß zu fassen. Palm ist aktuell rund 830 Millionen Dollar wert. Größter Anteilseigner ist mit 30 Prozent der Risikokapitalgeber Elevation Partners.