Wall Street Journal: US-Wettbewerbshüter ermitteln gegen Google
Stand: 24.06.2011
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Washington - Laut einem Medienbericht muss der Internetriese Google möglicherweise in den USA mit den bislang bedeutendsten kartellrechtlichen Ermittlungen rechnen. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC werde Google "innerhalb von Tagen" formelle Auskunftsanträge zustellen. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag auf seiner Internetseite unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise. Dies sei der Beginn einer "weitreichenden, formellen Anti-Kartell-Untersuchung". Darüber hinaus würden auch andere Firmen solche Auskunftsanträge erhalten, bei denen es um ihre Beziehungen zu Google gehen soll.
Untersucht werden soll laut "WSJ", ob Google seine Marktmacht zum Nachteil von Konkurrenten ausnutzt. Die Frage sei, ob das Unternehmen Nutzer der Google-Suchmaschine zum Schaden der Konkurrenz zu seinen Online-Angeboten leite. Über die Suchmaschine von Google laufen in den USA rund zwei Drittel aller Internetsuchen. Zu den nun möglicherweise anlaufenden Ermittlungen wollten sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP weder die Wettbewerbsbehörde FTC noch Google äußern.
Zwar wurde gegen Google schon wiederholt kartellrechtlich ermittelt, etwa durch die Wettbewerbshüter der FTC oder das US-Justizministerium. Die jetzt anlaufenden Ermittlungen seien aber die "bislang bedeutendsten", weil "grundlegende Angelegenheiten" über Googles Geschäft mit seiner Suchmaschine untersucht werden sollten, schreibt das "WSJ". Im November hatte die EU-Kommission ein Kartellverfahren gegen Google eröffnet, weil das Unternehmen womöglich die Seiten anderer spezialisierter Suchdienste bei seinen Suchergebnissen vorsätzlich zu weit unten und seine eigenen Dienste zu weit oben angezeigt haben soll.
Google beherrscht die Internet-Suche. In den USA liegt der Marktanteil bei mehr als 60 Prozent, in Europa zum Teil sogar bei mehr als 90 Prozent. Das Suchmaschinen-Geschäft bildet auch den Grundstein für die Milliardengewinne des Konzerns: Google verdient sein Geld nach wie vor überwiegend mit Anzeigen im Umfeld der Suchergebnisse.