Vodafone: mit Umsatz- und Gewinnrückgang in Deutschland
Stand: 19.05.2010
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Düsseldorf - Der Telekomanbieter Vodafone hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (2009/10) in Deutschland, ähnlich wie seine Konkurrenz, unter den niedrigeren Preisen und dem regulatorischen Umfeld gelitten. Über das Jahr gesehen gingen die Umsätze um fast vier Prozent auf gut neun Milliarden Euro zurück, teilte die Nummer 2 in Deutschland am Dienstag in Düsseldorf mit. Gründe dafür seien die strengere Regulierung, aber auch die Wirtschaftskrise, die zu einem veränderten Reiseverhalten und damit zu niedrigeren Roaming-Einnahmen vor allem von Geschäftskunden geführt habe.
Wegen höherer Ausgaben für Marketing und Kundenbindung ging der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) aber um knapp neun Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro zurück. Die EBITDA-Marge sank leicht auf 39 Prozent nach 41,1 Prozent im Vorjahr. Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres habe sich aber eine Wende abgezeichnet, hieß es. Im Schlussquartal (Januar bis März) seien die Umsätze aber nur noch um 1,5 Prozent gesunken. Unternehmenschef Fritz Joussen gab sich zuversichtlich, diesen Trend fortsetzen zu können: "Wir sind mit den Investitionen in die Kundengewinnung und unserer Kostendisziplin auf dem richtigen Weg. Der Turnaround ist in allen Segmenten deutlich spürbar."
Vodafone litt im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem im Mobilfunk; die mit reinen Dienstleistungen erwirtschafteten Serviceumsätze gingen trotz eines starken Wachstums bei mobilen Datendiensten um fünf Prozent zurück. Die Datenumsätze machen inzwischen 17,5 Prozent der Service-Umsätze im Mobilfunk aus. Im Festnetzgeschäft konnte Vodafone seinen Umsatz hingegen um 1,3 Prozent steigern. Vodafone hatte 2008 den Festnetzanbieter Arcor komplett übernommen und stellt sich inzwischen als integrierter Telekomanbieter dar. Aus der Integration von Festnetz und Mobilfunk hätten sich Synergien von rund 120 Millionen Euro ergeben.
Die Zahl der Mobilfunkkunden sank um etwa eine Million auf 34,5 Millionen. Das ist unter anderem auf ausgebuchte Prepaid-Karten zurückzuführen, die nur noch sehr selten oder gar nicht mehr genutzt werden. Den Anteil der lukrativen Vertragskunden konnte Vodafone allerdings auf das Gesamtjahr gesehen steigern. Nach wie vor ist Vodafone die Nummer 2 auf dem deutschen Mobilfunkmarkt hinter der Telekom, die Ende März auf 38,5 Millionen deutsche Mobilfunkkunden kam. Die Zahl der eigenen DSL-Kunden steigerte Vodafone bis Ende März um 430.000. Inklusive der weiterverkauften DSL-Anschlüsse und der 34.000 Kunden mit mobilen Breitbandanschlüssen kam Vodafone so auf 3,8 Millionen DSL-Anschlüsse. Die Telekom stellt mehr als zehn Millionen Breitbandanschlüsse in Deutschland.
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