Vodafone kündigt "Gigabit-Offensive" an
Stand: 12.09.2017
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Düsseldorf - Der Telekommunikationsanbieter Vodafone will innerhalb der nächsten vier Jahre in Deutschland rund 13,7 Millionen Internetanschlüsse mit einer Übertragungsrate von einem Gigabit schaffen. Das entspreche ungefähr einem Drittel aller Haushalte in Deutschland, kündigte der Deutschland-Chef von Vodafone, Hannes Ametsreiter, am Montag in Düsseldorf an.
Die Gigabit-Offensive von Vodafone besteht aus drei Initiativen, die sich an private Verbraucher, ländliche Gemeinden und Gewerbegebiete richtet. Vodafone stemme mit den drei Initiativen das größte private Gigabit-Investitionsprogramm, das es jemals in Deutschland gegeben habe, sagte Ametsreiter. Das werde für Wettbewerber auch ein Anreiz sein, ebenfalls in den Ausbau der Netze zu investieren. "Allein für die gigabitschnellen Glasfaseranschlüsse in Gewerbegebieten und Gemeinden wird Vodafone in den nächsten vier Jahren zusätzliche zwei Milliarden in Deutschland investieren", heißt es in der Mitteilung.
Die drei Projekte im einzelnen
Mit dem Projekt "GigaKabel" will Vodafone 12,6 Millionen Haushalten bis zum Jahr 2021 in einem Technologie-Mix aus Glasfaser und Koaxialkabel eine Geschwindigkeit von einem Gigabit anbieten. Mit der so genannten Full-Duplex-Technologie könne man dort später sogar bei Spitzengeschwindigkeiten von zehn Gigabit landen.
Mit der Initiative "GigaGewerbe" will Vodafone außerdem rund 100 000 Unternehmen mit Glasfaser-Anschlüssen versorgen. Der Provider will dabei sowohl in den Städten als auch auf dem Land mit Gewerbeparks kooperieren. "Wir fragen nach, wer Glasfaser haben möchte. Wenn sich mindestens 40 Prozent der Unternehmen in einem Business-Park für die modernste Infrastruktur der Welt entscheiden, dann bauen wir sie und betreiben das auch", sagte Ametsreiter.
Außerdem startet Vodafone die Initiative "GigaGemeinde". Dabei setzt der Konzern auf ein Kooperationsmodell mit den Kommunen: "Im ländlichen Bereich beschweren sich viele Menschen, dass sie nur über eine unzureichende Infrastruktur und damit über zu geringen Bandbreiten verfügen", sagte Ametsreiter. Vodafone wolle auch hier ausbauen und investieren.
Gemeinden sollen Fördergelder besorgen
Vodafone geht davon aus, dass sich die Kommunen um die Fördermittel des Bundes zum Breitbandausbau in Milliarden-Höhe bewerben und damit die Kabelschächte bauen. Die Fördermittel des Bundes sollten nicht in wenig zukunftsfähiges Kupfer und DSL gehen, sondern sinnvoller Weise nur noch in die Glasfaser. "Wir wollen diese Gemeinden bei den Förderanträgen und Bauausschreibungen unterstützen.
Vodafone ist dann der Betreiber des Netzes und würde sich für 15 oder 20 Jahre lang verpflichten, diese Infrastruktur von der Gemeinde zu mieten." Damit habe jeder etwas davon der Initiative, sagte Ametsreiter.
"Der Bürger der Gemeinde erhält Glasfaser und damit das modernste und schnellste Netz. Für die Gemeinden ist dieses Geschäft von siebten oder achten Jahr an profitabel - und zwar für Jahrzehnte. Und Vodafone kann die entsprechenden Dienste anbieten." Nach Berechnungen des Konzerns können mit der Initiative eine Million Haushalte und damit zwei Millionen Menschen auf dem Land mit Gigabit Geschwindigkeit versorgt werden.
Der Vodafone-Wettbewerber Telekom hatte vor einer Woche auf der IFA in Berlin ebenfalls eine Glasfaser-Initiative angekündigt, die in weiten Teilen auf einem Technologiemix mit herkömmlichen Kupferkabeln beruht.