Viele Webseiten sind noch nicht fit für das Smartphone-Zeitalter
Stand: 11.11.2010
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Montabaur - Immer mehr Menschen nutzen ein Smartphone, um damit mobil im Internet zu surfen. Dieser Trend wird bisher jedoch von der Mehrheit der deutschen Firmen sträflich vernachlässigt. Dadurch gefährdeten diese aber den eigenen Geschäftserfolg. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der 1&1 Internet AG, für die über 500 kleine und mittelständische Betriebe befragt wurden.
69 Prozent der Befragten haben sich ihre Webseite demnach noch nie mit einem iPhone, BlackBerry oder Android-Handy angesehen. Obwohl die große Mehrheit meint, dass eine Smartphone-taugliche Homepage Vorteile bietet, planen drei von vier Firmen in den nächsten zwölf Monaten keine Optimierung.
Fallende Tarife, steigende Surf-Geschwindigkeiten sowie der stetige Fortschritt in Sachen Technik und Komfort lassen das mobile Internet weltweit boomen. Die Marktbeobachter der International Data Corporation (IDC) prognostizieren in diesem Jahr ein Plus von über 55 Prozent beim Smartphone-Absatz – zehn Prozent mehr, als sie selbst eigentlich erwartet hatten. Die Experten rechnen damit, dass 2010 insgesamt knapp 270 Millionen Endgeräte abgesetzt werden können.
Wie die Studie von 1&1 zeigt, läuft das Gros der kleinen und mittelständischen Betriebe hierzulande Gefahr, diese Entwicklung völlig zu verschlafen. Zwar sind viele Firmenchefs privat oder beruflich mobil im World Wide Web unterwegs, die wenigsten nehmen jedoch die Homepage ihres Unternehmens in Augenschein. Fast 70 Prozent haben den eigenen Online-Auftritt noch nie mit einem Smartphone aufgerufen.
Nur fünf Prozent der Firmen, in denen ein Test stattfand, bezeichnen die Erscheinung ihrer Webseite als perfekt. Kaum mehr sind von der Funktionalität überzeugt (sechs Prozent). Vor allem der kleine Bildschirm und die Touch-Bedienung der meisten Smartphones erfordern ein gezieltes Anpassen. Im Vergleich zum heimischen Rechner gilt es zudem, eine größere Bandbreite an Betriebssystemen und Browsertypen zu unterstützen. Gerade einmal zwei Prozent der von 1&1 befragten Unternehmen gab an, die Homepage bereits für Smartphones optimiert zu haben, während 75 Prozent diesbezüglich auch in absehbarer Zeit keinerlei Maßnahmen ergreifen wollen.
International hinkt Deutschland damit hinterher. So planen etwa 40 Prozent der französischen Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten eine gezielte Optimierung ihrer Webseiten. Auch England (31 Prozent) und Spanien (38 Prozent) zeigen sich deutlich Smartphone-freundlicher.
Die Zurückhaltung verwundert umso mehr, weil drei von vier deutsche Firmen glauben, ihre Kunden könnten durchaus an der mobilen Nutzung des Internet interessiert sein. Die Hälfte ist gar davon überzeugt, dass sich eine entsprechend gestaltete Homepage positiv auf das Geschäft auswirkt. Neben dem Zugang zu neuen Zielgruppen und erhöhter Sichtbarkeit im Netz versprechen sich die Betriebe unter anderem eine Verbesserung des Markenwertes und einen Umsatzzuwachs.
„Viele Webseiten sind bislang nicht im Smartphone-Zeitalter angekommen“, sagt 1&1-Vorstandssprecher Robert Hoffmann. „Gerade Gewerbetreibende verpassen eine Riesenchance, wenn sie ihre mobilen Zielgruppen nicht erreichen, weil sich ihre Homepage auf dem Smartphone nicht richtig oder nur sehr langsam aufbaut.“