Viele Beschwerden wegen toter Leitung beim Anbieterwechsel
Stand: 15.08.2013
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Berlin - Trotz erweiterter Verbraucherrechte beschweren sich immer noch viele Kunden bei der Bundesnetzagentur wegen einer "toten" Leitung beim Wechsel des Telefonanbieters. Von Juni 2012 bis Ende Juni 2013 habe sich die Behörde in 4048 Fällen wegen Problemen für Verbraucher eingesetzt, antwortete das Bundeswirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.
Gegen drei Anbieter wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Seit Mai 2012 darf ein Anschluss höchstens einen Tag unterbrochen bleiben, wenn ein Kunde bei einem Wechsel auf einen anderen Festnetzbetreiber umgeschaltet wird. Die Grünen forderten ein stärkeres Durchgreifen der Bundesnetzagentur.
Fraktionsvize Bärbel Höhn sagte den "Ruhr Nachrichten" (Mittwoch): "Es gibt immer noch so viele Beschwerden, weil die Bundesnetzagentur nicht richtig bei den Anbietern durchgreift und Bußgelder auf breiter Front verhängt." Zwar gebe es auch technische Probleme, die jedoch lösbar seien. "Die beteiligten Telefonfirmen sind hier aber oft nicht die schnellsten, weil ihnen keiner im Nacken sitzt", sagte Höhn.
Die Deutsche Telekom verwies darauf, dass es bundesweit jährlich mehr als drei Millionen Anbieterwechsel in Mobilfunk und Festnetz gebe. Die allermeisten liefen ohne Probleme. Die Prozesse seien aber technisch komplex, zudem seien teils manuelle Arbeiten nötig. Hinzu komme, dass Kunden auch nicht immer vollständige und korrekte Angaben machten. Die Branche arbeite an vollautomatischen Prozessen für den Anbieterwechsel. Gegen die Telekom sei kein Bußgeldverfahren eingeleitet worden, sagte ein Sprecher.