Video-on-Demand: Echte Blockbuster bieten nur wenige
Stand: 16.12.2011
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Hamburg/München - Wenn mal wieder nichts Spannendes im Fernsehen läuft, versprechen Video-on-Demand-Dienste Abhilfe. Mit ein paar Klicks können sich Verbraucher dann dank Maxdome, Video Unlimited, Videoload und Co. aktuelle Blockbuster auf den Bildschirm holen. Allerdings nur im Idealfall. Denn nicht alle Dienste halten, was sie versprechen.
"Längst nicht jeder Anbieter, der am Markt ist, bietet auch das, was man von Online-Videotheken verlangt, nämlich ein ähnlich großes Angebot an Filmen und Serien, wie man sie in der Videothek findet", sagt Thomas Roß, Redakteur der "Audio Video Foto Bild" in Hamburg.
Zugangsvoraussetzungen müssen stimmen
Um einen Film ruckel- und störungsfrei genießen zu können, ist eine schnelle Internetverbindung die wichtigste Voraussetzung. Das Minimum seien zwei bis drei Megabit pro Sekunde, erklärt Daniel Behrens, Redakteur bei PC-WELT.de in München. Das Tempo reiche für die flüssige Wiedergabe von Filmen in annähernder DVD-Qualität. Nutzen andere Personen im Haushalt das Internet, während der Blockbuster übertragen wird, seien für störungsfreien Filmspaß sechs Megabit pro Sekunde empfehlenswert. Um auch Filme in HD-Qualität reibungslos wiederzugeben, sei ein Internetanschluss mit 16 Megabit pro Sekunde optimal.
Eine weitere Hürde liegt nach Einschätzung von Thomas Roß darin, den Fernseher mit den Internet zu verbinden. Meist stehe der Fernseher im Wohnzimmer, der Router für den Internet-Anschluss befinde sich aber im Büro oder im Flur - zu weit weg für einen Anschluss per Kabel. In diesem Fall müsse man auf WLAN ausweichen. Ist weder eine LAN noch eine WLAN-Verbindung möglich, lassen sich Online-Videos auch per Stromleitung vom Router zum Fernseher übertragen. (Powerline).
Das größte Angebot an Spielfilmen finde man bei Maxdome und bei Video Unlimited. "Diese beiden Anbieter haben jeden zweiten aktuellen Spielfilm in SD- und HD-Qualität im Angebot", lobt Roß. Derzeit stehen beispielsweise Hollywood-Blockbuster wie "Hangover 2", "Der Mandant" und "Bad Teacher" zum Download bereit. Aber auch an Film-Klassikern finde man im Maxdome-Archiv so einiges, ergänzt Daniel Behrens, Redakteur bei PC-WELT.de in München. Er wirft neben Maxdome und Video Unlimited noch einen dritten Anbieter in den Ring: Videoload. "Der Dienst der Telekom hat ebenfalls fast alle aktuellen Spielfilme, einige Klassiker und mehrere Serien im Angebot", sagt er. Und er sei auch für Nicht-Telekom-Kunden nutzbar.
Mageres Angebot für Serienfans
Für Serienjunkies komme eigentlich nur Maxdome als empfehlenswerten Video-on-Demand-Dienst in Frage, sagt Thomas Roß. Hier gebe es immerhin einzelne Folgen von Serien wie "Two and a Half Men", "CSI: den Tätern auf der Spur" oder "Breaking Bad". Voll auf ihre Kosten kommen die Fans amerikanischer TV-Serien dann aber auch bei Maxdome nicht: "Möchten sie komplette Staffeln am Stück sehen, werden sie wohl weiterhin per PC auf kostenlose, aber häufig illegale Internetquellen zurückgreifen", sagt Roß.
Groß sei dagegen das Angebot an deutschen Serien, ergänzt Behrens. "Da Maxdome ein Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG ist, findet man fast alle Eigenproduktionen der Sender", sagt er. Das gelte sowohl für Filme als auch für Serien.
Schlechte Bildqualität bei kleineren Diensten
Deutlich weniger Auswahl an aktuellen Spielfilmen gebe es bei Acetrax und Videociety, sagt Roß. Und geradezu enttäuschend findet er das Angebot von Viewster und Lovefilm. Sein Eindruck ist, dass die Online-Videotheken noch in den Kinderschuhen stecken. "Viele kleinere Dienste bieten nur olle Kamellen in schlechter Bildqualität an. Damit treiben sie ihre Kunden wirklich wieder zurück in die Videothek", meint der Experte.