Verbraucherschützer: aggressive Werbung auf Kinderspielseiten
Stand: 20.10.2011
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Berlin - Nach einer Untersuchung von 50 Kinderspielportalen kritisieren Verbraucherschützer aggressive Werbung und übermäßiges Datensammeln auf Kinderspielseiten im Internet. Es wurde in 17 Fällen ein Unterlassungsverfahren gegen die Betreiber eingeleitet, teilt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag in Berlin mit.
Manche Betreiber entsprechender Portale sorgten nicht oder nicht hinreichend genug dafür, dass Kinder Werbung auf den Internetseiten erkennen können, kritisierten die Experten des vzbv-Projekts "Verbraucherrechte in der digitalen Welt". Teilweise sei Werbung auch verlinkt zu Gewalt- oder Kriegsspielen.
Kinderspielseiten im Internet seien keineswegs rechtsfreie Räume, unterstrichen die Verbraucherschützer. So seien Kinder bereits heute nach den wettbewerbsrechtlichen Vorschriften besonders schützenswert. "Die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern wird von vielen Anbietern aber nicht ausreichend beachtet", kritisierte die Projektleiterin Carola Elbrecht.
"Gerade Werbung auf Kinderspielseiten muss mit Augenmaß erfolgen." Die Untersuchung ergab zudem, dass bei Gewinnspielen neben der E-Mail-Adresse auch weitere für die Teilnahme nicht erforderliche Daten wie Name, Adresse und Alter abgefragt wurden. Dies laufe dem im Datenschutzrecht verankerten Grundsatz der Datenvermeidung und Datensparsamkeit zuwider, mahnten die Verbraucherschützer.