Verbraucher trauen Interneteinkäufen im Ausland nicht
Stand: 15.03.2011
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Brüssel - Laut einer neuen Studie hat der Großteil der europäischen Verbraucher starke Bedenken, über das Internet in einem anderen EU-Land einzukaufen. Lediglich neun Prozent von ihnen hätten 2010 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Das teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel bei der Vorstellung des jährlichen "Verbraucherbarometers" mit. Die meisten Kunden, die diese Option noch nie in Betracht gezogen hatten, fürchteten demnach Betrug oder Übervorteilung (62 Prozent). Fast ebenso viele waren unsicher, was bei Problemen zu tun sei (59 Prozent). Die Hälfte der potenziellen Kunden rechnete mit Lieferschwierigkeiten (49 Prozent.)
Deutlich weniger skeptisch sind Verbraucher, die den grenzüberschreitenden Onlinehandel bereits einmal ausprobiert haben. Demnach befürchteten von diesen noch rund 34 Prozent Betrug oder Übervorteilung, 30 Prozent gaben Unsicherheit vor dem Umgang mit Problemen an und 20 Prozent Bedenken wegen der Lieferung. Dabei trafen laut Kommission im Ausland online bestellte Waren in 16 Prozent der Fälle verspätet und in fünf Prozent gar nicht ein. Inländische Bestellungen schnitten hier mit 18 Prozent und sechs Prozent schlechter ab.
In der Studie werden auch andere Aspekte des europäischen Binnenmarktes unter die Lupe genommen, um daraus ein Gesamtbild zu erstellen. Grundgedanke des Binnenmarkts ist, dass nationale Grenzen für Anbieter und Kunden keine Rolle mehr spielen, sodass die Wahlmöglichkeiten steigen und die Preise sinken. Die Kommission, die für das Funktionieren des Binnenmarktes mitverantwortlich zeichnet, bilanzierte, "dass sich die Bedingungen für die Verbraucher nach dem drastischen Einbruch im Jahr 2009 in praktisch allen EU-Ländern wieder deutlich verbessert haben".