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USA und Großbritannien fordern Kampf gegen Hackerangriffe

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Singapur - Aufgrund der Hackerangriffe auf E-Mail-Dienste und Onlinenetzwerke haben die USA und Großbritannien einen internationalen Kampf gegen die Attacken gefordert. Diese dürften nicht nur aus der Perspektive "des einen oder anderen Landes" gesehen werden, erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates am Wochenende auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Die Regierung Chinas wies eine Verwicklung in entsprechende Attacken zurück.

Großbritanniens Verteidigungsminister Liam Fox kündigte am Samstag bei dem Treffen in Singapur eine internationale Konferenz in London an, die sich mit der Problematik befassen solle. "Onlineattacken kommen bereits in großer Zahl und regelmäßig vor", sagte er. Sie könnten "katastrophale Auswirkungen" auf betroffene Staaten haben. Bei dem Treffen, das noch in diesem Jahr stattfinden solle, müssten daher gesetzliche Maßnahmen diskutiert werden, sagte Fox.

Gates forderte, mittels internationaler Regeln festzulegen, welche Bedrohungen hinnehmbar, strafbar oder sogar als "kriegerische Handlung" zu werten seien. Er betonte, dass die USA und vor allem deren Verteidigungsapparat "ständig" Hackerangriffen ausgesetzt seien. Diese nehme die US-Regierung "sehr ernst". Ähnlich äußerte sich ein Vertreter des US-Flugzeugbauers Boeing am Rande der Konferenz in Singapur.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass private E-Mail-Konten von US-Regierungsvertretern und chinesischen Aktivisten bei Googles E-Mail-Dienst Gmail Ziele von Attacken aus China geworden waren. Chinas Verteidigungsminister Liang Guanglie sagte am Sonntag in Singapur, es sei kompliziert, deren "wahren Ursprung" ausfindig zu machen. Sein Land verurteile Internetverbrechen und sei bereit, sich an der Konferenz in London zu beteiligen.

Der japanische Technologiekonzern Sony bestätigte indes einen neuen Angriff von Internetpiraten. Das Tochterunternehmen SonyPictures entschuldigte sich in den USA in einer Erklärung ausdrücklich bei allen Nutzern seiner Internetseite "für die entstandenen Probleme" nach der Attacke. Der Konzern habe eine Untersuchung eingeleitet, um deren Urheber zu identifizieren.

Eine Hackergruppe mit Namen "Lulz Security" hatte am Donnerstag erklärt, von SonyPictures.com mehr als eine Million sensibler Nutzerdaten gestohlen zu haben. Wer sich beim E-Mail-Service der Seite anmeldet, bekommt automatisch Informationen zu Filmen und Fernsehshows zugeschickt. Von dort stahlen die Hacker nach eigenen Angaben sensible Daten.

Sony war erst im April Ziel einer Hackerattacke gewesen. Dabei wurden Daten von weltweit etwa hundert Millionen Kunden des Playstation-Netzwerks und des Musik- und Filmdienstes Qriocity gehackt. Später räumte der Konzern ein, dass auch Daten aus seinem Spielenetzwerk Sony Online Entertainment gestohlen worden waren. Daraufhin stoppte der Konzern zunächst sämtliche Angebote.

Das auf Sicherheitsmaßnahmen im Internet spezialisierte US-Unternehmen Trend Micro berichtete derweil von Angriffen auf den E-Mail-Dienst Yahoo und das vom Computerkonzern Microsoft betriebene Hotmail. Die beiden Dienste und Gmail seien zwar offensichtlich getrennt voneinander angegriffen worden, erklärte Trend Micro in einer Mitteilung. Es gebe aber "auffällige Gemeinsamkeiten".