Montabaur - Der Internetdienstleister United Internet ist eigenen Angaben zufolge nicht an einer Übernahme des DSL-Geschäfts des Telekomunternehmens Freenet interessiert. Das Unternehmen sei bereits im Oktober mit an einem an die Vertreter von Freenet gerichteten Schreiben aus dem Bieterverfahren ausgeschieden, teilte United Internet am Mittwoch in Montabaur mit.
Hintergrund der Mitteilung seien Äußerungen von Freenet-Chef Eckhard Spoerr in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" vom 15. November. In diesem habe der Manager gesagt, United Internet habe ein Angebot abgegeben, hieß es in der Mitteilung weiter. Sofern dadurch der Eindruck erweckt werde, United Internet nehme an diesem Verkaufsverfahren noch teil, treffe dies nicht zu.
Von Freenet war zunächst keine Stellungnahme zu der Mitteilung zu erhalten. Bei der Vorlage der Quartalszahlen am vergangenen Freitag hatte der Freenet-Chef noch betont, es liefen weiterhin Gespräche mit mehr als einer Partei.
Auch der
Mobilfunkanbieter Vodafone D2, der in dem Artikel als einer der verbleibenden Bieter gehandelt wird, ist dem Vernehmen nach allerdings bereits ausgeschieden. Spoerr hatte im Sommer die DSL-Sparte zum Verkauf gestellt, um die mehr als eine Milliarde schwere Schuldenlast nach der debitel-Übernahme abzubauen. Dem Vernehmen nach will der Freenet-Chef mehr als 400 Millionen Euro für seine 1,05 Millionen DSL-Kunden bekommen. In der Branche wird der Wert allerdings inzwischen auf weniger als 300 Millionen Euro geschätzt. Nach den Worten von Freenet-Chef Spoerr ist das Unternehmen bei seiner
Finanzierung in den nächsten Jahren nicht auf den Verkauf angewiesen.