Unbezahltes "Probearbeiten": Beutet Amazon Mitarbeiter aus?
Stand: 11.11.2011
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Düsseldorf - Ein Fleck macht sich auf der bisher reinen Weste des Online-Versandhauses Amazon breit. Angeblich müssen Mitarbeiter während der Weihnachtszeit unbezahlt "zur Probe" arbeiten. Behörden wollen die Arbeitsbedingungen in den Versandlagern des Unternehmens überprüfen.
Nordrhein-Westfalen will die Arbeitsbedingungen beim Internet-Versandhändler Amazon näher unter die Lupe nehmen. Nach Medienberichten über "offenbar skandalöse Praktiken bei der Beschäftigung von Aushilfen" gebe es "berechtigte Zweifel, ob diese Praxis legal ist", sagte Sozialminister Guntram Schneider (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf. Sein Ressort prüfe derzeit zusammen mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die Rechtmäßigkeit des Vorgehens.
Wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten sollten, wäre dies "ein ungeheuerlicher Skandal", sagte Schneider. Nach Angaben der Landesregierung geht es um Vorwürfe, wonach Amazon Mitarbeiter für das Weihnachtsgeschäft zunächst zwei Wochen lang im Zuge "betrieblicher Trainingsmaßnahmen" unbezahlt zur Probe arbeiten lassen soll. In dieser Zeit würden die zumeist arbeitslos Gemeldeten offenbar vom Jobcenter oder der Agentur für Arbeit bezahlt.