Umfrage: Viele nutzen Privat-PC auch im Job
Stand: 06.02.2012
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Kronberg - Zwei Drittel der deutschen Angestellten erledigen berufliche Arbeiten gelegentlich auf ihrem privaten Rechner oder Smartphone. Das hat eine Umfrage des IT- und Managementberaters Accenture ergeben. Demnach nutzen Angestellte vor allem eigene PCs (56 Prozent), Laptops (53 Prozent) und Smartphones (36 Prozent) am Arbeitsplatz. Der Grund: Sie wollen nicht auf den gewohnten Standard ihrer Privatgeräte verzichten.
Doch für die Unternehmen ist die Sache heikel: Auf den Privatgeräten der Mitarbeiter können einfachere Virenscanner installiert sein oder Sicherheitsprogramme komplett fehlen. Geschieht diese "Invasion privater Technologie" am Arbeitsplatz ungesteuert, ist die Sicherheit von Daten und IT-Systemen in Gefahr, warnt Accenture.
Technik: privat den Ferrari, beruflich die Pferdekutsche
Bei der Befragung von 250 Angestellten in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern in Deutschland sagten 58 Prozent, es mache mehr Spaß, mit privaten Geräten und privater Software zu arbeiten. Jeder Zweite gab an, die eigenen Geräte und Programme seien moderner und technisch auf einem neueren Stand als die des Arbeitgebers.
Nicht nur bei der Hardware vermischen Angestellte demnach Privates mit Arbeit: 28 Prozent der Befragten in Deutschland nutzen beruflich das eigene Webmail-Konto, fast jeder Fünfte (18 Prozent) kommuniziert über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern.
"Mitarbeiter wollen im Beruf nicht auf das verzichten, was sie als private Verbraucher als praktisch und innovativ erleben", sagte Accenture-Experte Johannes Michel: "Gerade junge Mitarbeiter erleben die Ausstattung am Arbeitsplatz oft so, als führen sie privat Ferrari, in der Firma dagegen Pferdekutsche."
Verbote sind zwecklos
Trotz der Sicherheitsbedenken rät der IT-Berater von rigiden Verboten in den Unternehmen ab. Sonst drohe ein Motivationsverlust bei Mitarbeitern und ein Ansehensverlust auf dem Arbeitsmarkt. Denn: Immerhin für jeden fünften Befragten in Deutschland (19 Prozent) ist die neueste Technik am Arbeitsplatz ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl. Ohnehin sei der Nutzen von Verboten fraglich: 18 Prozent der Befragten gaben an, sich über entsprechende Vorschriften hinwegzusetzen und mit den Dingen zu arbeiten, die sie als sinnvoll für ihre Arbeit erachten.
Insgesamt hatte Accenture für die Studie 4000 Angestellte in 19 Ländern befragt. Dabei zeigte sich, dass die "Invasion der Alltags-IT am Arbeitsplatz" in Schwellenländern wie Brasilien, Indien, Mexiko und China sehr viel weiter fortgeschritten ist als hierzulande: Dort nutzen mit bis zu 93 Prozent der Befragten deutlich mehr Angestellte private Geräte und Programme im Job - und bis zu 63 Prozent kümmern sich nicht um Richtlinien und Vorschriften ihrer Arbeitgeber.