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Ukraine: Fast alle Telefonanbieter erlassen Gebühren für Gespräche, SMS und Roaming

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Deutschlands Telekommunikationsanbieter reagieren auf den Ukraine-Krieg: Inzwischen haben sich fast alle bereit erklärt, Telefonate und SMS von Deutschland in die Ukraine bis auf Weiteres kostenfrei zu stellen – sowohl vom Festnetztelefon als auch vom Smartphone aus. Auch Roaming-Gebühren in der Ukraine entfallen.

Aktion: Kostenlose Kommunikation in die Ukraine

Bislang haben folgende Anbieter kostenlose Telefonate und SMS in die Ukraine angekündigt:

  • Deutsche Telekom
  • Vodafone
  • O2/Telefonica
  • Pyur
  • NetCologne
  • M-net
  • EWE
  • 1&1 (mit Drillisch-Discountern)
  • Freenet-Gruppe (mit Klarmobil und Mobilcom-Debitel)

Die Regelung gilt sowohl für Mobilfunk- als auch für Festnetzanschlüsse. Die Eigen- und Partnermarken der Anbieter sind ebenfalls inbegriffen. Roaming-Gebühren bei Aufenthalten im ukrainischen Netz werden ebenfalls erlassen. Regulär würden Roaming-Kosten für das Telefonieren und Surfen in der Ukraine anfallen, da diese nicht der EU-Regulierung unterliegt. Bisweilen gilt die Aktion auch rückwirkend ab Mitte Februar, bei NetCologne sogar ab 1. Februar.

Easybell erlässt Gebühren nur in Ausnahmefällen

Der bundesweit tätige Anbieter Easybell schließt sich der Aktion nicht an. Grund sei nach Angaben der Pressestelle der hohe Aufwand. Zudem würden "nur wenige Hundert Minuten pro Woche" in die Ukraine generiert. In Extremfällen, wenn ein Kunde aufgrund der derzeitigen Lage sehr viel telefoniere, könnten Gebühren erlassen werden.

Die regulären Telefonkosten belaufen sich bei Easybell auf 9,9 Cent pro Minute ins Festnetz und 16,9 Cent pro Minute ins Mobilfunknetz der Ukraine. Auf günstigere Call-by-Call-Vorwahlen können Easybell-Kundinnen und -kunden nicht ausweichen, da Call-by-Call nur mit einem Anschluss der Deutschen Telekom möglich ist. Als Alternative bieten sich Gespräche über netzbasierte Dienste wie Whatsapp, Facetime oder Skype an.

Kostenlose SIM-Karten für Flüchtlinge

Die Deutsche Telekom und Vodafone gaben außerdem Kooperationen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bekannt. Flüchtlinge aus der Ukraine werden in Deutschland über offizielle Hilfsorganisationen mit kostenlosen SIM-Karten versorgt. Außerdem stellen die Anbieter freies WLAN in Flüchtlings-Unterkünften zur Verfügung. Die Telekom vergibt kostenlose SIM-Karten mit unbegrenztem Datenvolumen und unlimitierter Telefonie. Vodafone verteilt 10.000 SIM-Karten und 1.000 GigaCubes für den Internetempfang.

Telefonzellen: Kostenlose Telefonate in die Ukraine

++ Update vom 09.03.2022 ++

Die Deutsche Telekom gab außerdem bekannt, dass Gespräche von öffentlichen Telefonen in die Ukraine kostenlos seien. Wer die ukrainische Vorwahl 00380 (+380) wählt, zahlt keine Gebühren. Für Telefonate sind weder Münzen noch Telefonkarten notwendig. Bundesweit betreibt die Telekom noch 14.000 sogenannte Telefonzellen.

Ukraine-Hilfe läuft aus

++ Update vom 01.07.2022 ++

Die großen deutschen Mobilfunkanbieter beenden die kostenfreien Anrufe und SMS in die Ukraine sowie das kostenfreie Daten-Roaming. Bei Vodafone sind Anrufe und SMS noch bis zum 14. Juli kostenfrei. Das Hilfspaket der Deutschen Telekom endete ebenso wie die Gratis-Aktionen von Telefonica/O2 bereits Ende Juni. Bei Telefonica werden die Sonderkonditionen nun in einen neuen Prepaid-Tarif für Geflüchtete überführt.