Tipps für Videochats per Webcam
Stand: 04.04.2012
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München/Fürth - Telefonieren über das Internet liegt im Trend: Laut einer Eurostat-Studie im Auftrag des IT-Verbands Bitkom nutzt jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) die Voice-Over-IP-Technologie (VoIP) um mit Freunden im In- und Ausland zu telefonieren. Dank Flatrates fürs mobiles Internet beschränkt sich die kostenlose Videokommunikation nicht mehr auf den PC, sondern ist auch mit dem Handy oder Tablet möglich. Mehr als ein Messenger-Programme und eine Webcam sind dafür nicht nötig.
Viele Hersteller von Computerkameras werben mit besonders hohen Auflösungen - dem Kunden springt in großen Lettern ein "HD" auf der Verpackung entgegen. Das bedeutet aber nur, dass die Kamera mit einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten (720p) aufzeichnen kann. Echte HD-Bilder mit 1920 mal 1080 Pixeln schaffen nur Kameras mit der Aufschrift "FullHD". Solche Webcams sorgen theoretisch für ein detailreicheres Bild - zumindest solange die Internetverbindung nicht in die Knie geht. Sinkt die Auflösung, sinkt auch die Bildqualität.
Bildqualität: Autofokus und Objektiv sind entscheidend
Viel entscheidender für die Bildqualität sind daher andere Kriterien, sagt Thorsten Eggeling von der Zeitschrift "PC Welt": "Wichtig ist zum Beispiel ein guter Autofokus, damit das Video bei kleinen Bewegungen nicht unscharf wird." Ebenfalls relevant: Die Qualität der Aufzeichnungselektronik und des Objektivs.
"Trotz gleicher Auflösung liefern besonders preiswerte Kameras für 20 bis 30 Euro fast immer ein schlechteres Bild als die etwas teureren Geräte für 60 bis 90 Euro", sagt Eggeling. Nur mäßige Qualität bei niedrigen Auflösungen haben in der Regel auch die integrierten Webcams von Notebooks oder Fernsehern mit Netzzugang - für Gelegenheitsnutzer und schlechte Internetverbindungen sind solche Geräte in der Regel aber ausreichend.
Tonqualität: Abstand zum Microfon beachten
Ob mit oder ohne Bild, Kommunikation erfolgt bei Internettelefonie vor allem über den Ton. Die Audioübertragung erreicht zwar nicht die Qualität eines Festnetzgesprächs, ist aber meistens auch nicht sonderlich schlechter als die eines Mobiltelefons, sagt Redakteur Eggeling. Grundsätzich sei der optimale Abstand zum Mikrofon zu
beachten: "Das Mikrofon am Display-Deckel des Notebooks ist vom Sprecher schon relativ weit entfernt." Empfehlenswert ist in diesem Fall eine Umstellung auf das meist näher am Sprecher sitzende Mikrofon vorne am Gerät. Gibt es kein eingebautes Mikro, ist ein Headset die beste Lösung.
Nach der Einrichtung der Hardware müssen sich Nutzer noch die passende Software suchen. Eines der bekanntesten Programme ist Skype, das es für nahezu alle Betriebssysteme und auch für viele mobile Geräte gibt. Weitere beliebte Clients sind Windows Live oder Google Talk. Und Apple hat erst vor kurzem eine HD-Variante seines Dienstes Facetime eingeführt. Das Testurteil der Zeitschrift "Mac& i" dazu ist allerdings harsch: "FaceTime ist bisher nur kompatibel zu sich selbst, kostet für ältere Macs Geld und beansprucht im sogenannten HD-Modus Upload-Bandbreiten ab VDSL."
Chat-Clients für Online-Gamer
Auch für Online-Gamer sind Chat-Clients interessant, weil sie sich hier zum Beispiel für Spiele verabreden oder die Taktik der nächsten Runde besprechen können. Für die Bedürfnisse von Spielern gibt es spezielle Programme wie "TeamSpeak" die so programmiert sind, dass sie den Rechner und die Netzwerkverbindung so wenig wie möglich belasten. Nach Angaben des Computermagazins "PC Games" ist aber auch Skype für solche Zwecke eine sinnvolle Alternative.
Vor dem Einzug in soziale Netzwerke machen die VoIP-Clients ebenfalls nicht halt. "Skype-Nutzer können das Programm auch mit dem Facebook-Konto verbinden, Nachrichten direkt an ihre Freunde senden und sie zu einem Videochat auffordern", erklärt "PCWelt"-Redakteur Eggeling. Der läuft dann über das Facebook Video Plug-in, das von den Teilnehmern aber erst installiert werden muss. Ähnliche Funktionen finden sich auch bei Netzwerken und Programmen wie Windows Live Messenger, MySpace und LinkedIn. Nutzer von Google+ können sich mit ihren Freunden per Google-Hangout zum Videochat verabreden.
Alten Camcorder als Webcam verwenden
Wer seinen alten Camcorder noch auf dem Speicher liegen hat, kann sich den Kauf einer teuren, neuen Webcam auch sparen und stattdessen die ausgemusterte Videokamera benutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Fernseher über einen analogen Composite- oder S-Video-Eingang verfügt. Alternativ lässt sich ein solcher Anschluss auch mit einem entsprechend ausgestatteten TV-Stick hinzufügen. Im Handel sind solche Adapter ab ungefähr 25 Euro erhältlich.