Tipps für den Lebensmitteleinkauf im Netz
Stand: 15.02.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Zunehmend zieht es am Wochenende Verbraucher zum Einkaufen vor den Computer statt in den Supermarkt. Rund 4,5 Millionen Deutsche erstanden laut Hightech-Verband Bitkom im vergangenen Jahr Lebensmittel im Netz - Tendenz steigend. Doch beim virtuellen Essenskauf lauern Fallstricke.
Welche Händler bieten Lebensmittel über das Internet an?
Die Liste derer, die Ess- und Trinkbares über das Internet anbieten, ist lang. Ein Vollsortiment bieten beispielsweise die Konzerne Amazon und Tegut sowie einige kleine Händler. Auch Branchenriese Edeka bietet im Internet Nahrungsmittel an. Leicht verderbliche Artikel sucht der Verbraucher dort allerdings vergebens. Daneben gibt es zahlreiche Anbieter für spezielle Warenwünsche: für Bioprodukte, indische, mexikanische oder italienische Lebensmittel, für Veganes, Glutenfreies und vieles mehr.
Wie erkenne ich einen seriösen Anbieter?
Die Angabe einer einfachen Postfach-Adresse sollte dem Kunden nicht genügen, raten Verbraucherschützer. Genaue Kontaktdaten sind in Sachen Seriosität ein Muss. Anbieter sollten außerdem ihre Registrierungsnummer als Händler sowie die für sie zuständige Kontrollbehörde nennen.
Was gibt es bei der Bestellung zu beachten?
Mangelnde Benutzerfreundlichkeit führt schnell zu Missverständnissen. So berichtet das Marktforschungsinstitut TNS Infratest von Kunden, die statt fünf bestellter Tomaten plötzlich fünf Kilo Tomaten bekamen. Eine Schwäche mancher Portale ist demnach außerdem deren zu geringe Übersichtlichkeit über das Warenangebot.
Gelten im Internet für Lebensmittel die gleichen Regeln wie im Supermarkt?
Waren, die im Internet angeboten werden, müssen nicht so ausführlich gekennzeichnet sein wie Artikel im Supermarkt. So müssen die Händler beispielsweise keine Zutatenliste angeben. Selbst allergene Inhaltsstoffe darf der Anbieter verschweigen. Auch muss er nicht kenntlich machen, von welchem Hersteller das Produkt stammt. Einige Händler machen solche Angaben jedoch freiwillig.
Wie lange dauert es, bis die Ware eintrifft?
Es dauert in der Regel mehrere Tage, bis die Waren beim Empfänger ankommen. Ist dieser nicht zu Hause, passiert mit dem Lebensmittel-Paket das, was mit allen Päckchen passiert: Der Bote nimmt das Paket wieder mit, oder der Nachbar bekommt es zur Aufbewahrung.
Was geschieht mit Artikeln, die gekühlt werden müssen?
Bei frischen und leicht verderblichen Produkten sollte der Kunde in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen schauen. Einige Händler übernehmen für die Einhaltung der Kühlkette nur Gewähr, wenn der Kunde das Produkt per Express-Sendung ordert und der Bote das Paket beim ersten Zustellungsversuch abliefern kann. Ansonsten verfahren die Lieferanten mit den Kühlpaketen wie mit allen anderen Paketen.
Wie läuft die Bezahlung ab?
Seriöse Anbieter sollten mehrere Bezahlarten anbieten, sagen Verbraucherschützer. Unbedingt teurer als im Supermarkt sind die Produkte im Internet nicht, allerdings gilt zu beachten, dass - zumindest bis zu einem bestimmten Warenwert - in der Regel noch die Versandkosten hinzukommen.
Können die Waren wieder zurückgeschickt werden?
Generell besitzt ein Kunde bei Lebensmitteln das gleiche Widerrufsrecht wie bei allen anderen Waren: Hat ihn der Händler ordnungsgemäß informiert, bleiben ihm zwei Wochen Zeit, um die Ware zurückzuschicken. Bei speziell angefertigten Produkten, wie etwa einer individuell zusammengestellten Müslimischung, gilt das jedoch nicht. Ebenso wenig greift das Rückgaberecht bei verderblichen Lebensmitteln, deren Verfallsdatum bei der Rücksendung überschritten würde.
Nachrichten zum Thema
- Ein Händler - zwei Preise: Vergleich bei Internetshopping lohnt
- Elektronikartikel sind Kassenschlager beim Online-Shopping
- Online-Shopping: Auf Gütesiegel und SSL-Verbindung achten
- Erlebnis-Shopping im Netz: Schnäppchenjagd und Glücksspiel
- Online-Shopper genießen besondere Rechte
- Sicher einkaufen im World Wide Web
- Einkauf im Internet: Daten nur über sichere Verbindung versenden
- Lebensmittel-Ampel auf dem Handy