Test: Smartphones als Navigationsgerät nutzen
Stand: 19.03.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
München - Autofahrer haben die Wahl: Sie können sich per Smartphone oder mit dem klassischen Navigationsgerät leiten lassen. Die Zeitschrift "PC Welt" hat beide Möglichkeiten getestet. Das Ergebnis: Die Smartphone-Variante ist vielseitiger, vorausgesetzt das Mobitelefon ist mit einem GPS-Chip ausgestattet und hat durchgehend eine schnelle Internetverbindung.
Manche Smartphone-Naviprogramme arbeiten onboard - Software und Kartenmaterial sind auf dem Gerät gespeichert. Die Routenberechnung ist damit kostenlos. Um die Aktualisierung der Straßenkarten muss sich der Nutzer selbst kümmern. Die Experten raten, alle 12 bis 24 Monate neue Straßenkarten zu besorgen. Andere Apps arbeiten offboard. Auf dem Handy ist nur ein kleines Programm gespeichert, das sich die Daten selbstständig aus dem Internet holt und so immer auf aktuelles Kartenmaterial zugreift. Nachteile: Ohne Flatrate fallen für die Routenplanung teure Zusatzkosten an. Und in Regionen ohne Funknetz läuft nichts.
In den meisten Fällen punkteten Smartphones durch Vielseitigkeit, schreiben die Experten: So kann man die Navi-Software wechseln - zum Beispiel um von einer Offboard-Routensuche mit teuren Internetaufrufen zu einer Anwendung zu wechseln, die Karten bis zum Ziel günstig per WLAN in den Speicher lädt. Und: Man könne mit dem Handy sogar die Position in geschlossenen Gebäuden bestimmen. Abfragen per WLAN und vor allem die Auswertung der Funkzellen-Signalstärke machten es möglich.
Zudem gebe es für Smartphones reichlich Navi-Lösungen. Die PC-Welt-Experten nennen als Beispiel Wikitude Drive (10 Euro). Diese App biete einen pfiffigen Ansatz, erlaube Navigation in Echtzeit, indem sie stets ein Live-Videobild der Straße über die Handy-Kamera aufzeichne und die Anweisungen darüberlege. Der Vorteil sei eine erhöhte Verkehrssicherheit: Wende man kurz den Blick von der Straße ab, zeige die Kamera das aktuelle Bild von der Straße. Das Programm laufe derzeit nur unter einigen leistungsstarken Android-Handys. Ein Nachteil sei die permanent erforderliche, schnelle Internetverbindung.