Test: Fünf von sechs Verschlüsselungsprogrammen sind mangelhaft
Stand: 08.04.2011
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Hamburg - Aufgrund "gravierender Sicherheitsmängel" sind fünf von sechs Verschlüsselungsprogrammen für den Computer in einem Test mit der Note "mangelhaft"bewertet worden. Die Zeitschrift "Computer Bild" (Ausgabe 9/2011) kürte das einzige kostenlose Programm "TrueCrypt 7.0a" zum Vergleichssieger mit der Note "befriedigend" (2,93). TrueCrypt 7.0a überzeugte die Tester mit hohem Tempo und den meisten Verschlüsselungsoptionen. Sogar beim Einbau einer mit TrueCrypt verschlüsselten Festplatte in einen anderen PC ließen sich keine Spionageprogramme installieren oder Daten ausspähen.
Bei den durchgefallenen, 30 bis 60 Euro teuren Kaufprogrammen ließ sich dagegen zum Beispiel das Passwort für die Verschlüsselung aus dem Arbeitsspeicher auslesen oder das Hauptpasswort ohne Angabe des alten ändern. Bei einer Software ließen sich verschlüsselte Daten auslesen, weil der Programmcode im Internet kursiert.
Mit TrueCrypt lässt sich eine Laufwerkspartition, aber auch die Partition des Betriebssystems und damit die ganze Festplatte verschlüsseln. So kann ein Zugriff durch Fremde auf den Rechner verhindert werden. Unbefugte können das Betriebssystem nicht starten und auch keine Schad- oder Spionageprogramme installieren. Außerdem unterstützt die Software das Anlegen einer sogenannten Tresordatei, die als Laufwerk ins Betriebssystem eingebunden werden kann. Darin werden nur bestimmte Daten gespeichert, und die "Tresor"-Datei kann auf andere Datenträger kopiert und mitgenommen werden.
Beim Arbeiten mit kleineren bis mittelgroßen Dateien stellten die Tester bei der "Tresor-"Variante keine nennenswerten Tempoeinbußen fest. Ist dagegen die gesamte Partition verschlüsselt, bremst die ständige Ver- und Entschlüsselung das System deutlicher aus: Das Laden von 150 Fotos (361 Megabyte) dauerte von einer verschlüsselten Festplatte knapp dreieinhalb Minuten, von einer unverschlüsselten nur gut zweieinhalb Minuten.