Telekom zieht Tausch von T-Mobile UK gegen anderes Auslandsgeschäft vor
Stand: 03.07.2009
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Frankfurt - Laut einem Zeitungsbericht versucht die Deutsche Telekom, ihre britische Tochter T-Mobile UK gegen das Mobilfunkgeschäft eines Wettbewerbers in einer anderen Region zu tauschen. Die "Financial Times Deutschland" berichtet am Freitag, dass der Bonner Konzern diese Option einem Verkauf oder einer Fusion mit einem Rivalen vorziehe. Aus dem Konzernumfeld verlaute, dass Telekom-Chef Rene Obermann ein Auge auf das Türkeigeschäft des britischen Mobilfunkanbieters Vodafone geworfen habe. Darüberhinaus gebe es jedoch auch andere interessante Kaufobjekte in Mittel- und Osteuropa, die der Telekom dabei helfen könnten, ihre Position in Märkten zu stärken, in denen das Bonner Unternehmen bereits vertreten ist.
Nach Meinung von Analysten müsse sich die Telekom bei einem Ausstieg aus Großbritannien überlegen, wo sie stattdessen investieren und ihre Wettbewerbsposition ausbauen will. Ob das gerade das Türkeigeschäft von Vodafone sein muss, sei die Frage: Denn der türkische Mobilfunkmarkt ist genau wie der britische hart umkämpft. Vodafone gehört dort nach der Übernahme von Telsim im Jahr 2005 zwar neben Turkcell und Avea zu den größten Mobilfunkbetreibern, verlor aber zuletzt Marktanteile an die Konkurrenz. "Wenn Vodafone dort aussteigen wollte, müsste man sich fragen, warum und ob die Telekom diese Probleme tatsächlich besser lösen könnte", sagte ein Analyst.
Wegen hoher Ausgaben für Marketing und Investitionen hatte Vodafone in der Türkei im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Einbruch des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei konstanten Währungen um fast 40 Prozent hinnehmen müssen. Der Serviceumsatz sank um 7,6 Prozent. Außerdem haben die Briten bereits eine Menge Geld in den türkischen Markt gesteckt. Ende 2008 ersteigerten sie 3G-Lizenzen im Wert von 250 Millionen Euro. Für dieses Jahr planen sie Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden türkischen Lira (rund 603 Mio Euro).