Telekom verzichtet auf Breitband-Internetfunk Wimax
Stand: 05.11.2006
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Bonn (AFP). Die Deutsche Telekom hat dem Breitband-Datenfunk Wimax eine klare Absage erteilt. Das Unternehmen werde sich nicht an der seit Mitte Oktober laufenden Bieterphase zur Versteigerung neuer Frequenzen für drahtlose Breitbandanbindung beteiligen, erklärte ein Unternehmenssprecher am Freitag in Bonn. Statt dessen werde der Auf- und Ausbau des leitungsgebundenen DSL-Breitbandnetzes vorangetrieben. Als Begründung führte die Telekom an, die Auktionsbedingungen der Bundesnetzagentur erschwerten den Erwerb flächendeckender Frequenzen. Deshalb setze man in noch nicht DSL-erschlossenen Gebieten auf die Internetanbindung über das mit dem Datenturbo HDSPA erweiterte UMTS-Handynetz.
Nach Angaben des Mobilfunkausrüsters Motorola kostet der Aufbau eines Wimax-Netzes durch Telekommunikationsgesellschaften derzeit nur gerade halb so viel wie UMTS mit HSDPA. Künftig sollen die Wimax-Investitionskosten Motorola zufolge auf ein Siebtel der Kosten eines vergleichbaren UMTS-Netzes fallen. Bisher ist Internet per Wimax-Funk nur in Berlin, Heidelberg und Dresden verfügbar. Einziger Anbieter ist der von Intel mitfinanzierte Provider Deutsche Breitbanddienste GmbH (DBD). Im Dezember will die Regulierungsbehörde die ersten der in insgesamt 28 Regionen aufgeteilten Wimax-Frequenzen versteigern.
Die Bieterfrist endet am 8. Novenber. Im Sommer 2000 hatten sechs Telekommunikationsgesellschaften bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen insgesamt gut 50 Milliarden Euro gezahlt.