Telekom-Übernahmeangebot für T-Online stösst auf wenig Resonanz
Stand: 06.12.2004
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Weiterstadt/Bonn (dpa/lhe) - Das Übernahmeangebot der Deutschen Telekom für den Internetanbieter T-Online stösst auf wenig Resonanz. Wie der Bonner Konzern in einer Pflichtmitteilung bekannt gab, sind bis zum Donnerstag erst 8183 Aktien zum Kauf angeboten worden. Dies entspricht 0,0007 Prozent des Grundkapitals. Die Beteiligung an dem Darmstädter Unternehmen liegt damit unverändert bei 73,93 Prozent.
Die Telekom will nach eigenen Angaben die Offerte nicht nachbessern. "Unser Ziel ist die Verschmelzung von Telekom und T- Online durch Aktientausch. Die Barofferte ist nur freiwillig." Es gebe daher keinen Grund nachzubessern, sagte Telekom-Sprecher Andreas Leigers der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Aktienkurs von T-Online schloss am Freitag mit 9,70 Euro. Die Börse spekuliert offensichtlich auf eine höhere Barofferte.
Der Mutterkonzern will Europas grössten Internetanbieter mit Sitz in Weiterstadt im Verlauf des kommenden Jahres per Aktientausch und Barabfindung vollständig übernehmen. Zweitgrösster Aktionär nach der Telekom ist der französische Mischkonzern Lagardère mit 5,7 Prozent. Die Kosten für den Rückkauf schätzt das Unternehmen auf rund drei Milliarden Euro.
Die Reintegration der börsennotierten Tochter ist Teil der Neuausrichtung, die Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke seinem Konzern verschrieben hat. Ricke will die Vier-Säulen-Struktur auflösen und die Telekom auf die Geschäftsfelder Mobilfunk, Breitband und Geschäftskunden fokussieren. Er verspricht sich von der Verschmelzung von T-Online mit der Festnetzsparte T-Com Synergieeffekte von rund einer Milliarde Euro.