Telekom schließt weitere Kooperationen für Breitband-Ausbau
Stand: 15.07.2009
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Bonn - Seit Jahresanfang arbeitet die Deutsche Telekom mit 400 weiteren Kommunen beim Breitband-Ausbau zusammen. Wie der Bonner Konzern am Mittwoch mitteilte, sollen durch die Vereinbarungen bis Ende 2010 zusätzlich rund 63.000 Haushalte Zugang zum schnellen Internet erhalten. Im gesamten Jahr 2008 hatte die Telekom bereits Allianzen mit 400 Gemeinden geschlossen, damit allerdings etwa 100.000 Haushalte erreicht. Seit 2007 hat die Telekom etwa 1.000 solcher Kooperationen geschlossen.
Die Nachfrage der Kommunen sei durch die Breitbandinitiative der Bundesregierung stark gestiegen, hieß es weiter. Trotzdem hatte die Telekom aber ihre Investitionen für den Ausbau des entsprechenden Netzes in diesem Jahr auf 200 Millionen Euro zurückgefahren und begründete diesen Schritt unter anderem mit der Absenkung der Entgelte für die so genannte "letzte Meile" (Teilnehmeranschlussleitung).
Auch die Wettbewerber wollen in diesem Jahr noch mit mehreren hundert Gemeinden Verträge abschließen, wie aus Unterlagen des Branchenverbands VATM hervorgeht, in dem rund 90 Konkurrenten der Telekom organisiert sind. Bis heute haben die Wettbewerber den Angaben zufolge rund 1.800 Gemeinden im ländlichen Raum erschlossen. "In fast allen Fällen haben unsere Mitglieder dabei keine Zuschüsse von den Gemeinden genommen", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Häufig hätten die Unternehmen dabei Funklösungen gewählt, auch wenn die Bürgermeister von Kommunen meist die teureren Kabelverbindungen bevorzugten. Die effiziente Erschließung über so genannte Schaltverteiler sei aber bislang noch nicht möglich.
Im März hatte die Netzagentur entschieden, dass der Bonner Konzern seinen Konkurrenten künftig den Zugriff auf die Teilnehmeranschlussleitung an so genannten Schaltverteilern - einem neuen Zugangspunkt zum Hauptkabel - gewähren muss. Damit verkürzt sich die Länge der Leitungen zwischen der Technik der Telekom-Konkurrenten und dem Kunden, was höhere Bandbreiten ermöglicht. Die Telekom hatte allerdings kürzlich gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur Eillklage eingereicht mit der Begründung, die entstehenden Kosten seien nicht gedeckt.