Telekom schließt erste Kunden ans Glasfasernetz an
Stand: 14.08.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Bonn - Ab sofort bietet die Deutsche Telekom in zwölf deutschen Städten besonders schnelle Internetzugänge via Glasfaser an. Bei den ersten Kunden wird das Glasfaser-Kabel bis in die Wohnung verlegt, wie die Telekom in Bonn am Montag mitteilte. Bisher enden diese Leitungen meist in den Verteilerkästen auf der Straße. So können Daten um ein Vielfaches schneller übertragen werden.
Nun verlegt die Telekom auch "Fiber to the Home" (FTTH), also Glasfaser bis nach Hause. Bedingung für den Anschluss eines Ortes ist, dass rund 80 Prozent der Immobilienbesitzer vor Ort den aufwändigen, dafür notwendigen Bauarbeiten zustimmen. Die Kosten übernimmt die Telekom. Zudem müssen rund zehn Prozent der potenziellen Kunden bereit sein, einen Glasfaser-Anschluss zu buchen - und einen entsprechenden Vorvertrag dafür abschließen.
Rasend schnell: bis zu 200 Megabit je Sekunde
Die Telekom verspricht bei den neuen Anschlüssen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 200 Megabit je Sekunde. Bei den bisherigen Telekom-Anschlüssen sind es etwa 16 Megabit. Die neue Technik hat ihren Preis: 55 Euro pro Monat kostet ein Anschluss mit 100 Megabit pro Sekunde, 60 Euro werden für 200 Megabit fällig. Die Variante mit integriertem Fernsehanschluss kostet 60 beziehungsweise 65 Euro in den ersten zwei Jahren, danach werden 65 und 70 Euro je Monat fällig.
Ein normaler DSL-Anschluss mit 16 Megabit pro Sekunde und inklusive Festnetz-Flatrate kostet bei der Telekom 35 Euro. Für schnellere VDSL-Anschlüsse, die Downloads mit bis zu 50 Megabit erlauben, werden ab 40 Euro in den ersten zwei Jahren fällig. Kabelnetz-Betreiber bieten bereits Internetzugänge mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde ab 40 Euro pro Monat.
Telekom behält sich Drosselung vor
Wer die neuen Glasfaser-Anschlüsse der Telekom nutzen möchte, benötigt dafür besondere Hardware. Dafür werden vier Euro Miete pro Monat fällig. Übertreiben es Kunden mit dem Herunterladen großer Datenmengen, droht die Telekom damit, die Geschwindigkeit des Anschlusses deutlich zu drosseln. Von dieser Möglichkeit macht der Konzern bislang nach Angaben eines Sprechers aber keinen Gebrauch.
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