Telekom plant milliardenschwere Investitionen in Netzausbau
Stand: 07.12.2012
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Bonn - Mit Investitionen in Milliardenhöhe will die Deutsche Telekom bis 2015 den Konzern vor allem in Deutschland wieder auf Kurs bringen. Am Donnerstag kündigte Konzernchef René Obermann an, die Investitionen auf rund 9 bis 10 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Insgesamt werde somit über den Zeitraum eine Summe von fast 30 Milliarden Euro erreicht. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten sei der Ausbau des LTE-Netzes für den Mobilfunk und der Glasfaser-Netzausbau.
Kürzer treten müssen in den kommenden Jahren dagegen die Aktionäre. Während das Unternehmen für 2012 wie schon länger versprochen 0,70 Euro je Aktie ausschütten will, soll die Dividende in den beiden folgenden Jahren auf jeweils 0,50 Euro gekürzt werden. Für die Zeit nach 2014 werde neu über die Ausschüttungspolitik entschieden, hieß es. Dabei sei auch geplant, neben einer Bardividende wahlweise eine Ausschüttung in Form von Aktien anzubieten.
"Wir investieren in die Zukunft - entschlossen und mit einer klaren Strategie", betonte Obermann weiter. Es werde ein Fundament geschaffen für künftiges Wachstum. Gerade im Inland stehen die Bonner unter hohem Wettbewerbsdruck. Vor allem die Kabelnetzbetreiber setzen dem Bonner Riesen mit preisgünstigen Angeboten zu Telefonie, Internet und Fernsehen stark zu. Außerdem sitzt dem ehemaligen Monopolisten immer wieder die Bundesnetzagentur mit Auflagen im Nacken.
Für den Heimatmarkt hat der Vorstand um Obermann indes ein klares Ziel ausgegeben: Superschnelle Internetanschlüsse in bislang nicht gekannter Verbreitung. Dabei sollen Übertragungsraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde möglich werden.
Neben LTE und Glasfaser hoffen die Bonner dabei auf den Einsatz einer neuen Technik (Vectoring), mit der die Datenübertragung auf der letzten Meile zum Endkunden erheblich beschleunigt werden kann. Wettbewerber sehen die Pläne kritisch, weil die Telekom so angeblich ihre Marktmacht in dem Bereich zementieren wolle.
Die Investitionen in Deutschland bezifferte Obermann für den Zeitraum 2014 bis 2016 auf ein Volumen von bis zu 4,5 Milliarden Euro jährlich, fast eine Milliarde Euro mehr als in den vergangenen drei Jahren. Außerdem würden hier zusätzliche Mittel durch auslaufende Programme in anderen Bereichen frei.