Telekom legt Preise für die "vierte Mobilfunkgeneration" LTE fest
Stand: 29.11.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Bonn - Für den LTE-Breitband-Internetzugang in Regionen, in denen es bisher keine DSL-Versorgung gibt, hat die Deutsche Telekom jetzt die Preise festgelegt. "Wir bieten unseren Kunden, die über die vierte Mobilfunkgeneration LTE ins Netz gelangen, ähnliche Konditionen wie bei einem DSL-Anschluss." Dies sagte der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.
Der Service "Call & Surf via Funk" kostet zusammen mit einem Festnetz-Standardanschluss 39,95 Euro im Monat. Der Tarif soll vom April 2011 an in den Regionen angeboten werden, in denen es bislang noch keinen schnellen Internet-Anschluss via Festnetz (DSL) gibt und die als "weiße Flecken" auf der Landkarte bezeichnet werden. "Die frühe Veröffentlichung der Konditionen ist ein Signal an die Bevölkerung, dass wir es mit dem schnellen Ausbau des LTE-Netzes ernst meinen", sagte van Damme.
Über die vierte Mobilfunk-Generation LTE sind theoretisch Höchstgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde beim Herunterladen von Daten aus dem Netz möglich ("Downlink"). In der Praxis werden sich die Telekom-Kunden mit bis zu drei Megabit pro Sekunde begnügen müssen, da sich mehrere Teilnehmer die Bandbreite der Funkzelle teilen. Beim Uplink, also dem Hochladen von Daten in das Netz, soll eine Geschwindigkeit von 500 Kilobit pro Sekunde erreicht werden. Über einen Festnetz-DSL-Anschluss kann die Telekom Downlink-Raten bis zu 16 Megabit pro Sekunde anbieten, über VDSL sogar bis zu 50 Mbit/s.
Zu dem Angebot der Telekom gehört auch der WLAN-Router "Speedport LTE B390", der die Verbindung ins Internet herstellt. Mit dem Gerät, das vom chinesischen Hersteller Huawei produziert wird, können die Anwender dann auch in ihren Räumen ein drahtloses Netz (WLAN) aufbauen. Das Gerät werde zum Vermarktungsstart "zu einem günstigen Preis" erhältlich sein.
Bei der Versteigerung der LTE-Frequenzen hatten die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 Telefónica zusammen 4,38 Milliarden Euro geboten. Die Telekom hatte 1,3 Milliarden für die Lizenzen ausgegeben. Bis Ende 2012 will die Telekom insgesamt zehn Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze (Mobilfunk und Festnetz) investieren.
Bis zum Jahresende 2010 werde die Telekom in rund 1000 Gebieten ohne DSL-Anbindung ihre Kunden über Mobilfunktechnik breitbandig mit dem Internet verbinden können. Dabei wird der Konzern neben der vierten Mobilfunkgeneration LTE auch 3G-Technik einsetzen (HSPA). Mit beiden Systemen werde die Geschwindigkeit von drei Mbit/s erreicht. "Die Telekom will beim Ausbau des LTE-Netzes eine führende Rolle spielen", sagte van Damme.
Nachrichten zum Thema
- Ländliche Regionen bekommen schnelles Internet dank LTE
- O2 startet nächste Etappe beim LTE-Ausbau
- Nokia Siemens Networks soll LTE-Netz der Telekom vorantreiben
- Deutsche Telekom sucht Partner zum Aufbau der LTE-Netze
- Kein DSL verfügbar? - Alternativen per Kabel und Co
- LTE: neue Chancen für die Zukunft des mobilen Internets