Telekom-Konkurrenz will Internet-Ausbau massiv anschieben
Stand: 28.11.2013
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Berlin - Die Wettbewerber der Deutschen Telekom wollen den Ausbau mit schnellem Internet auf dem Land in den kommenden Jahren massiv vorantreiben. Die Unternehmen könnten bis 2018 rund 11,2 Millionen Haushalte außerhalb der Ballungsräume mit superschnellen Breitband-Anschlüssen versorgen, wie aus am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) mit Sitz in Bad Honnef hervorgeht.
Dies setze voraus, dass die Telekom-Konkurrenten in den kommenden fünf Jahren mehr als neun Milliarden Euro in den Netzausbau investierten.
Bedingung für einen Netzausbau in diesem Umfang sei ein "dynamischer Investitionswettbewerb", erklärte der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), in dem die Telekom-Konkurrenten organisiert sind - oft regionale Kommunikationsanbieter oder Stadtwerke. Diesen Wettbewerb müsse die Politik auf nationaler wie auf EU-Ebene gewährleisten. Union und SPD hatten im am Mittwoch besiegelten Koalitionsvertrag unter anderem erklärt, bis 2018 eine flächendeckende Grundversorgung mit superschnellem Internet umsetzen zu wollen, mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde.
Bleibe der politische Rahmen wie bisher, könnten die Telekom-Wettbewerber bis 2018 noch immer rund sieben Millionen Haushalte auf dem Land versorgen, heißt es in der WIK-Studie. Dafür müssten die Firmen voraussichtlich 7,2 Milliarden Euro investieren.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation erklärte, die in ihm organisierten Unternehmen würden "in den nächsten Jahren der wesentliche Treiber beim Glasfaserausbau in Deutschland" sein. Dies werde durch die Studie belegt. Die Deutsche Telekom hingegen habe den Glasfaserausbau in den vergangenen Jahren "quasi eingestellt", kritisierte der Verband. Die Telekom erziele "weiterhin hohe Gewinne" mit ihrem Kupferkabelnetz. In dieses müsse nicht mehr investiert werden. Auch sei es bereits abgeschrieben, erklärte der Verband. Das WIK erstellte die Studie im Auftrag des Bundesverbandes Breitbandkommunikation.