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Telekom im ersten Quartal in den roten Zahlen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Bonn - Abschreibungen auf ihre britische Mobilfunktochter haben der Deutschen Telekom dieses Jahr massive Verluste gebracht. Der Konzern teilte am Donnerstag mit, dass er unter dem Strich im ersten Quartal ein Minus von 1,1 Milliarden Euro einfuhr. Anfang 2008 hatte die Telekom noch ein Plus von 0,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um 6,2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Wobei das Plus allerdings vor allem durch die Integration des griechischen Konzerns OTE verzeichnet werden konnte.

Neben T-Mobile UK machten der Telekom auch die Mobilfunktöchter in den USA und Polen zu schaffen. Einbußen dort gingen auf das "eingetrübte konjunkturelle Umfeld" und insbesondere in Europa auf Wechselkursschwankungen zurück, erklärte der deutsche Konzern. Den Wert von T-Mobile UK minderte die Telekom in ihren Bilanzen um 1,8 Milliarden Euro. Ohne diese Abschreibung betrug der sogenannte bereinigte Konzernüberschuss von Januar bis März dieses Jahres 0,7 Milliarden Euro, ein Minus von immer noch 12,7 Prozent.

Insgesamt erzielten die Bonner bis Ende März ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 4,8 Milliarden Euro 2,7 Prozent im Plus. Die OTE habe bereits positiv zum Konzernergebnis beigetragen. Insgesamt soll der sich Beitrag des Neuerwerbs zum bereinigten EBITDA im laufenden Geschäftsjahr auf rund 2 Milliarden Euro belaufen. Hierdurch würde sich die vor wenigen Wochen leicht nach unten korrigierte EBITDA-Prognose für 2009 auf etwa 21 Milliarden Euro erhöhen.

Von einer Trendwende sprach Obermann im lange Zeit schwierigen Großkundengeschäft (T-Systems). Der Umsatz sei im ersten Quartal deutlich um 6,4 Prozent gewachsen. Die Sparte habe zudem ein positives Ergebnis abgeliefert. Presseberichte über drohende betriebsbedingte Kündigungen bei T-Systems wies Obermann indes zurück und sprach von "Säbelrasseln". Die Telekom habe in der Vergangenheit mehrfach betont, dass ein Personal- und Kostenumbau in der Sparte notwendig sei. Bei den derzeit laufenden Verhandlungen der Tarifpartner strebe die Telekom sozialverträgliche Lösungen an.

Die "Financial Times Deutschland" hatte zuvor berichtet, dass Spartenvorstand Reinhard Clemens bis Ende dieses Jahres in Deutschland mehr als 3000 Stellen bei T-Systems (Frankfurt) streichen wolle. Nur für rund die Hälfte der Betroffenen deute sich derzeit ein sozial abgefedertes Ausscheiden aus dem Konzern an. Rund 1500 T-Systems-Mitarbeiter müssten mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen, hieß es in der Zeitung.

Im lukrativen Breitbandgeschäft hat die Telekom im neuen Geschäftsjahr ihre Marktposition Obermann zufolge weiter gefestigt. Von Januar bis Ende März verbuchte der Konzern 390 000 Neukunden. "Das ist der beste Wert seit 2005", betonte der Telekom-Chef. Innerhalb von zwei Jahren sei die Kundenbasis um 44 Prozent auf 11 Millionen gestiegen. In der klassischen Telefonie dagegen verlor die Telekom gut 600 000 Anschlüsse an die Wettbewerber. Der Marktanteil der Telekom bei den Telefonanschlüssen liegt trotz der Verluste immer noch bei rund 75 Prozent.