Telekom-Aufsichtsrat: Schnelle VoiceStream-Übernahme bestätigt
Stand: 15.04.2008
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Frankfurt/Main (dpa) - Im Frankfurter Telekom-Prozess hat der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dietrich Winkhaus die Version des früheren Konzernchefs Ron Sommer zur schnellen Übernahme des US-Mobilfunkers VoiceStream bestätigt. Der Aufsichtsrat habe über das Geschäft erstmals am 19. Juli 2000 intensiv diskutiert, sagte der 70-Jährige am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Bereits vier Tage später sei der Beschluss des Gremiums gefallen. Bei der Deutschen Telekom seien damals intensive Vorarbeiten für die Übernahme zahlreicher anderer Telekommunikationsunternehmen geleistet worden, um im entscheidenden Augenblick zuschlagen zu können, berichtete Winkhaus.
Im Prozess verlangen rund 16.000 Anleger von der Telekom rund 80 Millionen Euro Schadenersatz für erlittene Kursverluste, weil sie sich vom Börsenprospekt zum dritten Börsengang nicht richtig informiert fühlen. Dieser hatte die einen guten Monat später bekanntgegebene VoiceStream-Übernahme mit keinem Wort erwähnt. Nach der Aussage Sommers von Montag soll der Deal innerhalb einer guten Woche über die Bühne gebracht worden sein. Am Nachmittag sollte noch der Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick gehört werden, der das Geschäft maßgeblich vorangetrieben hatte.