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Teilen sich WhatsApp und Facebook die Daten ihrer Nutzer?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Mountain View - Nicht nur in Deutschland sind die beiden Social Media- und Messenger-Plattformen WhatsApp und Facebook unglaublich beliebt und haben Millionen Mitglieder. Durch den Zusammenschluss der beiden US-Riesen ergeben sich auch für die Nutzer ein paar Änderungen. Nachfolgend werden die wichtigsten Fragen zur Datenverarbeitung beider Social-Unternehmen beantwortet, die für alle Nutzer interessant sein könnten.

Auf welche Informationen von WhatsApp-Nutzern wird Facebook künftig zugreifen können?

Nachdem bei der Übernahme durch Facebook 2014 vereinbart wurde, die Daten getrennt zu lassen, macht WhatsApp nun einen vorsichtigen Schritt. Facebook soll die Telefon-Nummer des Nutzers bekommen sowie Informationen dazu, wann er bei dem Dienst aktiv war.

Was will Facebook damit?

Es heißt, damit solle die Werbung bei Facebook besser personalisiert werden. Zum anderen solle innerhalb der Facebook-Gruppe auch ein Dienst wie die Fotoplattform Instagram WhatsApp-Daten nutzen können, um Nutzer zum Folgen vorzuschlagen.

Bekommt Facebook auch Zugriff auf den Inhalt der Kurzmitteilungen?

Nein, versichert WhatsApp. Die Inhalte seien seit Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Frühjahr nur für die beteiligten Nutzer selbst sichtbar, nicht für WhatsApp selbst.

Was ist mit anderen Daten wie Profilnamen?

WhatsApp erklärt, man habe "im Moment" nicht vor, sogenannte optionale Account-Informationen wie zum Beispiel Profilnamen, Profilfoto oder Statusmeldung mit Facebook zu teilen.

Was ändert sich sonst noch?

WhatsApp schafft erste Grundlagen für die geplante Öffnung des Dienstes für die Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen. Dabei gehe es etwa um Daten zu Bestellungen oder Versand: "So kannst Du zum Beispiel Informationen zum Flugstatus für eine bevorstehende Reise, einen Zahlungsbeleg für etwas, das Du gekauft hast, oder eine Benachrichtigung bezüglich eines Liefertermins erhalten." WhatsApp machte bisher keine Angaben dazu, wie der Service konkret funktionieren soll.

WhatsApp selbst bleibt aber werbefrei?

Ja, daran soll sich nichts ändern, bekräftigt das Unternehmen. Das dürfte zumindest für klassische Online-Werbung gelten. Zugleich sehen die neuen Bestimmungen zur Kommunikation mit Unternehmen auch vor, deren Nachrichten "könnten Angebote zu etwas enthalten, dass Dich interessiert".

Was könnte damit gemeint sein?

Ein Beispiel könne sein, dass ein Nutzer, der von einer Airline per WhatsApp aktuelle Informationen zu seinem Flug erhalte, bei einer Verspätung auf diesem Wege auch eine Entschädigung etwa in Form eines Lounge-Coupons bekomme. Die "Angebote" sollen demnach eng an den Kontext der aktuellen Kommunikation gebunden sein. Zugleich schränkt WhatsApp ein, dass das Konzept für die Kontakte mit Firmen noch nicht fertig sei. Die Nutzer sollten aber nicht das Gefühl haben, Spam zu erhalten, heißt es. Gründer Jan Koum hatte oft zugesichert, WhatsApp werde werbefrei bleiben, Anzeigen passten nicht zum Dienst.

Muss man dieser Änderung der Nutzungsbedingungen zwangsläufig zustimmen, um WhatsApp weiternutzen zu können?

Wer am 25. August bereits bestehender WhatsApp-Nutzer ist, könne Facebook verbieten, die Profilinformationen zur Personalisierung der Werbung und Freunde-Vorschläge einzusetzen, heißt es. Die Telefonnummer und Daten zur Nutzung würden aber in jedem Fall mit Facebook geteilt.

Was verrät eine Handynummer überhaupt?

Mit der Telefonnummer können Profile eindeutig einer bestimmten Person zugeordnet werden. Zugleich macht sie es einfacher, für die Sicherheit bei Online-Diensten zu sorgen, weil über sie zum Beispiel eine Zwei-Stufen-Authentifizierung laufen kann.