Surfen und Telefonieren im Urlaub wird günstiger
Stand: 26.05.2011
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Berlin - In der Vergangenheit hat man sein Handy während dem Urlaub im Ausland lieber gleich in der Schublade gelassen. Heute ist das anders, denn dank der Preisgrenzen der EU-Kommission und neuer Datentarife ist die Handyrechung nach der Rückkehr nicht mehr so hoch. Dennoch: Wer gerne im Ausland telefoniert oder mobil ins Internet geht, sollte weiterhin gut aufpassen.
Wer früher im Urlaub jenseits der deutschen Grenzen zum Handy griff, erlebte bei der nächsten Rechnung sehr oft eine böse Überraschung. Die Preise, die Mobilfunk-Anbieter für Telefonate in ausländischen Netzen verlangten, sogenanntes Roaming, konnten in manchen Ländern schon einen einzigen Anruf zu einem teuren Vergnügen machen. Ganz zu schweigen von mobiler Internetnutzung, bei der schon ein einzelnes Foto einen zweistelligen Euro-Betrag kosten konnte.
EU-Kommission hat Kostenlimits gesetzt
Inzwischen hat sich jedoch einiges verändert. Seit mehreren Jahren gibt die EU-Kommission den Mobilfunkern Obergrenzen vor - und drückt sie von Jahr zu Jahr nach unten. Für alle, die erst ab Juli in den Urlaub fahren, wird das Telefonieren am Strand oder in der Taverne etwas billiger. Wer zu Hause anruft, muss innerhalb Europas dann noch eine Roaming-Gebühr von maximal 35 Cent netto pro Minute bezahlen (knapp 42 Cent mit Mehrwertsteuer). Das sind immerhin rund 4 Cent weniger als vor einem Jahr.
Angerufene Urlauber werden ab Juli noch mit höchstens 11 Cent netto pro Minute zur Kasse gebeten (rund 13,09 Cent mit Steuer). Macht brutto einen Unterschied von fast 5 Cent im Vergleich zu früher. Dabei gibt es allerdings eine wichtige Besonderheit: Bei eingehenden Anrufen wird stets sekundengenau abgerechnet, bei abgehenden Telefonaten erst nach einer halben Minute. Die Preise für SMS-Roaming liegen seit zwei Jahren stabil bei 11 Cent netto (gut 13 Cent mit Steuern).
Zudem will die Kommission im kommenden Jahr die Datenroaming-Preise deckeln. Nach bisherigen Informationen soll die Nutzung von mobilem Internet im EU-Ausland von Sommer 2012 an maximal 90 Cent (plus Mehrwertsteuer) je Megabyte kosten. Bis 2014 sollen die Höchstpreise dann auf 50 Cent pro Megabyte gesenkt werden. Die bisherige Regulierung läuft zwar Ende 2012 aus. Die Kommission will sie aber bis 2016 verlängern.
Sparen mit ausländischer Prepaid-Karte
Wem die aktuellen Roaming-Tarife zu hoch sind, der kann weiterhin versuchen, mit lokalen Prepaid-Anbietern eine günstigere Lösung zu finden. Dazu muss das Handy oder Smartphone allerdings in der Lage sein, SIM-Karten anderer Anbieter zu akzeptieren, was bei subventionierten Modellen mit SIM-Lock oder Net-Lock nicht der Fall ist.
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