Studie: Online-Spieler sind keine vereinsamten Problemfälle
Stand: 22.08.2008
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Leipzig (dpa) - Online-Spieler sind in der Mehrzahl keine vereinsamten Problemfälle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Leipzig, die am Freitag auf der Computerspiele-Messe Games Convention vorgestellt wurde. "Online-Spiele-Welten sind für Jugendliche soziale Treffpunkte", sagte Medienpädagogik-Professor Bernd Schorb. Mehr als drei Viertel der Spieler spiele im Internet mit Freunden. Die Hälfte der rund 1000 Befragten zwischen elf und 22 Jahren hätten auf diesem Weg sogar neue Freunde gefunden. "Online- Spieler sind ganz normale Jugendliche", sagte Schorb.
"Das Bild vom fanatischen, unkritischen Online-Spieler ist oft falsch", sagte Forscherin Maren Würfel. Für die meisten sei das Spielen ein normales Hobby. Dabei seien sie sich aufgrund eigener Erfahrungen des Suchtpotenzials von Spielen und des hohen Zeitaufwands durchaus bewusst. "Hier müssen Strategien entwickelt werden, dieses Problembewusstsein zu schärfen und ihnen Strategien zu vermitteln, mit denen sie Risiken begegnen können", sagte Würfel.
Die Online-Studie ist Teil des Forschungsprojektes "Medienkonvergenz Monitoring", das seit 2003 läuft und von der Sächsischen Landesmedienanstalt finanziert wird. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die neuen Medien zur Identitätsbildung von Jugendlichen beitragen.