Studie: Mehr Attacken mit falscher Sicherheitssoftware
Stand: 08.04.2009
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Unterschleißheim - Online-Kriminelle versuchen immer häufiger, Computer-Nutzer mit gefälschten Sicherheitsprogrammen zu täuschen. Die Attacken mit entsprechender Software steigen deutlich an, ergab eine internationale Studie, die Microsoft am Mittwoch veröffentlichte. Gemessen an der Summe der mit Viren, Trojanern und Würmern attackierten Computer schneidet Deutschland aber gut ab. Die Zahl der infizierten PCs ist im zweiten Halbjahr 2008 um 5,4 Prozent zurück gegangen, sagte Microsoft-Sicherheitsexperte Thomas Baumgärtner. Hierzulande ermittelte die Studie unter 1000 überprüften PCs 3,6 infizierte Rechner, international waren es 8,6 Computer.
Am stärksten verbreiten sich seit eineinhalb Jahren Angriffe mit Pseudo-Sicherheitssoftware. Dabei täuschen die Online-Kriminellen ihren Opfern vor, ihre Computer seien angeblich verseucht. Dann versuchen sie die Anwender zu überzeugen, Vollversionen vermeintlicher Sicherheitssoftware zu installieren. Oft sollen diese auch noch bezahlt werden. Die angebotene Software bietet jedoch kaum einen Schutz und schadet oft sogar. Zwei dieser Schadprogramme, die im ersten Halbjahr 2008 noch nicht einmal unter den Top 25 von den Experten gelistet waren, seien im zweiten Halbjahr bereits auf mehr als 1,5 Millionen Computern entdeckt worden.
Statt Schwachstellen im Betriebssystem auszunutzen, konzentrierten sich Cyber-Kriminelle inzwischen vermehrt auf Sicherheitslücken in Desktop- und Browser-Programmen, ergab die Studie. Mehr als 90 Prozent der Schwachstellen sind in Anwendungen und Browsern entdeckt worden. Für die Hälfte aller Sicherheitsprobleme seien allerdings nach wie vor gestohlene oder verlorene Computer verantwortlich. Für die Studie wertete Microsoft anonymisierte Daten von mehreren hundert Millionen Computern weltweit aus.