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Studie: Jugendliche gehen eher sorglos mit Risiken im Internet um

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Wiesbaden/Koblenz - Die kriminellen Risiken im Internet schätzen zahlreiche Kinder und Jugendliche als mittelhoch ein. In einer Umfrage hat knapp die Hälfte der befragten Schüler angegeben, schon einmal sorglos mit Mails oder Links umgegangen zu sein. Auch gaben viele Jugendliche zu, schon einmal illegale Seiten oder entsprechende Software genutzt zu haben.

Für die Studie des Bundeskriminalamts in Wiesbaden und der Universität Koblenz-Landau wurden Daten von insgesamt 832 Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 in Rheinland-Pfalz ausgewertet.

Ziel der Studie war es herauszufinden, wie viel Kinder über die Risiken im Internet wissen und ob sie Gefahren angemessen einschätzen können. Das größte Risiko sahen die Jugendlichen darin, dass Kontodaten ausgespäht werden könnten. Am geringsten schätzten sie die Gefahr ein, dass der PC beim Surfen mit einem Virus infiziert wird.

Ergebnis der Studie war auch, dass das Wissen um Risiken nicht mit einem vorsichtigen Surfverhalten einhergeht: Diejenigen, die im Vergleich zu anderen Befragten mehr über Gefahren wissen, neigen gleichzeitig stärker zu illegalem Verhalten im Internet.

Den Zusammenhang erklärten die Forscher unter anderem damit, dass das steigende Wissen die Nutzer auch dazu befähigt, gefährliche Verhaltensweisen zu testen. Dazu zählen der Besuch von zwielichtigen Websites oder Tauschbörsen. Eine wichtige Rolle nimmt dabei auch die Bewunderung durch Freunde ein: Kinder und Jugendliche gehen Risiken verstärkt ein, wenn sie dafür Anerkennung erhalten. Dies könne beim Besitz vieler illegal heruntergeladener Musiktitel, Spiele oder Filme der Fall sein.

Von den Befragten gaben 64 Prozent an, dass sie bis zu eine Stunde am Tag im Internet surfen. Um sich vor Angriffen aus dem Netz zu schützen, vertrauen die meisten auf einfache Anti-Viren-Programme. Eine Kontrolle durch die Eltern gibt es in den meisten Familien nicht: 50 Prozent der Schüler gaben an, dass ihr Nutzungsverhalten gar nicht beaufsichtigt werde.