Studie: Einfluss des Internets auf Wirtschaftswachstum wächst
Stand: 25.05.2011
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Frankfurt /Main - Der Internetsektor macht einer Studie zufolge im Durchschnitt 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der 13 entwickeltsten Länder aus. Damit sei der Anteil der Internetbranche größer als der Anteil von Landwirtschaft oder des Energiesektors. Das teilte die Beratungsgesellschaft McKinsey am Mittwoch zum Pariser Internetgipfel mit. Das zeige, dass sich die Branche zu einem "essentiellen Wirtschaftsfaktor und Wachstumsmotor" entwickelt habe, so ein McKinsey-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die Untersuchung des Beratungskonzerns in den G-8-Staaten sowie in Indien, China, Brasilien und Russland befasste sich demnach mit der Frage, inwiefern das Internet Wirtschaftswachstum, Produktivität und Arbeitsplätze schaffe. Mit eingerechnet wurden den Angaben zufolge sämtliche Aktivitäten, die mit der Herstellung von Internetverbindungen und der Nutzung von Internetdiensten zu tun haben. Dazu zählten beispielsweise Onlinewerbung und Handel, die Arbeit von Software-Dienstleistern oder der Verkauf internetfähiger Geräte.
Der Anteil der Internetbranche am jeweiligen BIP der untersuchten Länder fiel laut McKinsey im Jahr 2009, dem Jahr der Untersuchung, noch recht unterschiedlich aus. Während in Schweden, Großbritannien, Südkorea, Japan und den USA teils deutlich mehr als die durchschnittlichen 3,4 Prozent der Wirtschaftskraft auf die Branche entfallen seien, seien es in Italien, Brasilien und Russland noch weniger als zwei Prozent gewesen. Auch Deutschland lag demnach unter dem Durchschnitt: In der Bundesrepublik ließen sich laut Studie 3,2 Prozent des BIP auf die Internetbranche zurückführen.
Insgesamt sei der Anteil des Internets am BIP allerdings in den vergangenen Jahren in allen Staaten außer Japan gewachsen. Zwischen 2004 und 2009 habe er insgesamt um elf Prozent zugelegt. In Deutschland sei der Anteil der Internetbranche an der Wirtschaftskraft sogar um 24 Prozent gestiegen. Nur Schweden habe mit einem Wachstum um 33 Prozent einen größeren Bedeutungssprung der Branche verzeichnet.
Das größte Geschäft mit dem Internet machen laut der Untersuchung die USA. Mehr als 30 Prozent der Einnahmen weltweit und mehr als 40 Prozent des Gewinns im Internetgeschäft nehmen demnach Firmen in den USA ein. Die schnellste Entwicklung sehen die Autoren der Studie bei Indien und China. Die Wachstumsraten lägen in beiden Staaten bei über 20 Prozent. Brasilien, Russland und Italien hingegen hingen noch zurück.
McKinsey veröffentlichte seine Studie zum zweitägigen Internetgipfel, den Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Dienstag in Paris eröffnete. Bei dem Gipfel treffen Vertreter der weltweit größten Internetkonzerne mit der Politik zusammen.