Studie: Deutschland ist Phishing-Hochburg in Europa
Stand: 19.03.2007
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München (dpa) - Von Deutschland gehen nach einer Studie eines Antivirenspezialisten mit 19 Prozent europaweit die meisten erkannten Internet-Sicherheitsrisiken aus. Mit 32 Prozent sei Deutschland sogar die europäische Hochburg so genannter Phishing-Websites, teilte das Unternehmen Symantec am Montag in München mit. Weltweit rangiert Deutschland damit nach den USA an zweiter Stelle. Beim Phishing versuchen Kriminelle mit fingierten Websites, die sich als offizielle Internetseite etwa einer Bank ausgeben, vertrauliche Daten wie Kontonummer, Passwörter oder PIN "abzufischen".
Die Kriminellen haben es beim Phishing fast nur noch auf Privatpersonen abgesehen: 99,4 Prozent aller kriminellen Angriffe zielten auf sie - ein halbes Jahr zuvor waren es noch 86 Prozent. Phishing sei nach wie vor eine der bevorzugten Methoden, um an vertrauliche Informationen zu kommen, teilte Symantec mit. Über 1,5 Milliarden E-Mails, die Nutzer auf Phishing-Websites locken wollen, wurden von dem Unternehmen im zweiten Halbjahr 2006 abgefangen, insgesamt 19 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2005. Von den 50 weltweit aktivsten Schadprogrammen zielten 66 Prozent darauf ab, vertrauliche Daten abzugreifen.
Mit den Daten werde ein reger Handel getrieben. Es habe sich eine "Schattenwirtschaft" auf speziellen Servern etabliert, die zu 51 Prozent in den USA stünden, sagte Symantec-Sprecherin Candid Wüest. Gehandelt würden Kreditkartennummern, PINs und E-Mail-Adressen. "Eine Kreditkarte einschließlich Authentizitäts- Nachweisnummer kostet dort maximal sechs Dollar, eine komplette Identität einschließlich aller relevanten Daten wie der Ausweisnummer ist für 18 Dollar und weniger zu haben."
Symantec gibt seinen Sicherheitsreport alle sechs Monate heraus. Für seinen elften Report analysierten die Experten die weltweiten Internetaktivitäten im Zeitraum von Juli bis Dezember 2006.