Studie: Datenschutz ist wichtig, aber Bequemlichkeit geht vor
Stand: 23.09.2015
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Berlin - Deutschen Internetnutzern ist Datenschutz wichtig, doch sie nutzen auch Dienste, denen sie in dieser Hinsicht nicht vertrauen. Die Bequemlichkeit siegt.
Zwei Drittel (67 Prozent) verzichten bewusst auf Dienste, wenn sie dort persönliche Daten angeben müssen. Wer sich gegen die Nutzung sozialer Netzwerke entscheidet, tut dies laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage, damit keine persönlichen Daten an Dritte weitergegeben werden (87 Prozent), weil sie keine unerwünschte Werbung erhalten wollen (83 Prozent) oder eine Speicherung ihres Nutzungsverhalten fürchten (81 Prozent).
Trotzdem nutzen neun von zehn Studienteilnehmern eigenen Angaben zufolge bestimmte Dienste im Netz, obwohl sie kein volles Vertrauen haben, dass die deutschen Vorgaben für die Datenverarbeitung eingehalten werden. Als ausschlaggebenden Grund nennen rund drei Viertel (72 Prozent) von ihnen den hohen persönlichen Nutzen dieser Dienste. Jeder Zehnte muss außerdem aus beruflichen Gründen Dienste nutzen, mit deren Datenschutz er möglicherweise nicht einverstanden ist.
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Das tatsächliche Wissen um die Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Online-Dienste ist ziemlich gering. Nur rund jeder Fünfte (21 Prozent) versteht tatsächlich den Inhalt der häufig recht kompliziert formulierten Dokumente. Das liegt auch daran, dass nur 14 Prozent der Befragten Datenschutzbestimmungen auch vollständig und aufmerksam durchlesen. Ein Fünftel (21 Prozent) sucht immerhin nach bestimmten Aspekten. Ein Drittel (32 Prozent) überfliegt sie vor dem Klick auf "OK" nur.