Streit um technische Formate für Internet-Videos verschärft sich
Stand: 07.03.2011
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Washington/Berlin - Der Streit um technische Formate für Videos auf Internetseiten beschäftigt jetzt auch Behörden in den USA. Das Justizministerium in Washington untersucht, ob das MPEG-Lizenzierungskonsortium den Wettbewerb mit einem rivalisierenden Format von Google mit unfairen Mitteln führe. Dies berichtete am Freitag die Zeitung "Wall Street Journal". Zu der Lizenzierungsgruppe MPEG LA gehören unter anderem Microsoft, Apple, Sony und Philips, aber auch die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft.
Die MPEG Licensing Administration (MPEG LA) verwaltet die Lizenzierung von Patenten für das kommerzielle Videoformat H.264. Google hat das lizenzfreie Format WebM entwickelt, die zugehörige Codec-Technik für das Kodieren und Entkodieren der Signale wird als VP8 bezeichnet.
Der künftige Web-Standard HTML5 macht es möglich, Videos und andere multimediale Inhalte direkt in eine Webseite zu integrieren, ohne dass hierfür noch eine Software-Erweiterung (Plugin) nötig ist. Microsoft und Apple setzen dabei mit ihren Browsern Internet Explorer und Safari auf das Format H.264. Der Google-Browser Chrome und auch der Firefox des Open-Source-Projekts Mozilla setzen hingegen das lizenzfreie WebM ein.
Die MPEG LA hatte das Vorgehen von Google in Frage gestellt, da nicht geklärt sei, ob VP8 nicht gegen Patente verstoße, die von den Mitgliedern der MPEG LA gehalten werden. Sie rief am 10. Februar die Inhaber von Patenten für Videotechniken auf, sie sollten prüfen, ob nicht auch bei WebM/VP8 eigene Patente verwendet werden.