Streiks bei Vodafone
Stand: 07.10.2011
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Essen - Am Freitag demonstrierten zahlreiche Vodafone-Beschäftigte in Essen gegen einen geplanten Stellenabbau. Die Unternehmensleitung hat nach Angaben des Betriebsrates vor, rund 500 Stellen in Essen und Eschborn an Drittunternehmen auszulagern.
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) sagte dem Betriebsrat die Unterstützung der Landesregierung zu, die Arbeitsplätze bei Vodafone zu erhalten. "Ein Outsourcing von über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Löhnen in Höhe von 5,77 Euro die Stunde - das ist für uns inakzeptabel", erklärte der Minister. Er verlangte von der Geschäftsführung, schnell Gespräche aufzunehmen. Ein Sprecher von Vodafone sagte, das Management wolle mit den Betriebsräten den Übergang verhandeln.
Kaum noch Umsatzwachstum
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnt die Auslagerung aber grundsätzlich ab. Sie kritisiert vor allem, dass die Geschäftsführung die Betriebsräte nicht frühzeitig über die Pläne informiert habe. Die starke Stellung der EVG bei Vodafone erklärt sich aus der Übernahme der früheren Festnetzgesellschaft Arcor. In das Unternehmen waren zuvor die Kommunikationsaktivitäten der Deutschen Bahn (DBKom) integriert worden.
In den vergangenen Wochen und Monaten war in Medien mehrfach über einen möglichen Stellenabbau und -umbau bei Vodafone spekuliert worden. Hintergrund ist der scharfe Wettbewerb in der Branche. So sind auf den europäischen Kernmärkten ohne Einsparungen kaum noch Zuwächse bei Umsatz und Gewinn zu erzielen. Der britische Mutterkonzern will weltweit seine Kosten bis 2012 um rund 1,1 Milliarden Euro senken. In Deutschland beschäftigt Vodafone 12 000 Menschen und erzielt einen Jahresumsatz von rund 9 Milliarden Euro.