Stiftung Warentest: Soziale Netzwerke gehen "willkürlich" mit Nutzerdaten um
Stand: 25.03.2010
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Berlin - Soziale Netzwerke wie Facebook oder MySpace gehen einer Studie der Stiftung Warentest zufolge äußerst willkürlich mit den Daten ihrer Nutzer um. Vor allem die großen amerikanischen Portale schränkten die Rechte der Verbraucher zum Teil massiv ein, räumten sich aber selber bei der Weitergabe privater Daten an Dritte weitgehende Befugnisse ein, heißt es in der am Donnerstag in Berlin vorgestellten Studie für die April-Ausgabe der Zeitschrift "test". Alle getesteten Netzwerke seien beim Datenschutz lückenhaft, bei acht von zehn Portalen gebe es "deutliche" oder "erhebliche Mängel".
Wer etwa eigene Texte und Bilder in Facebook stelle, verzichte automatisch auf das geistige Eigentum am eigenen Werk. Allein bei den Nutzungsbedingungen für MySpace hat die Stiftung 20 unwirksame Klauseln gefunden, nach denen sich das Portal "auf geradezu unverschämte Art" der Nutzerdaten bedienen dürfe.
Als positive Beispiele nennt die Stiftung die Portale studiVZ und schülerVZ. In den beiden Online-Freundeskreisen hätten die Nutzer Einflussmöglichkeiten auf die Verwendung persönlicher Informationen, die Portale würden die Daten kaum an andere weitergeben.
Bei einigen Internet-Gemeinschaften habe es nur wenige Tage gedauert, bis Stiftungsmitarbeiter mit relativ einfachen Mitteln jedes beliebige Nutzerkonto übernehmen und auf gespeicherte Daten zugreifen konnten. Für die Studie habe die Stiftung erstmals mit Erlaubnis Hacker eingesetzt.
Wer seine persönlichen Daten etwa bei Facebook vor Unbekannten schützen wolle, müsse umständlich die Einstellungen suchen und ändern. Seit Dezember 2009 seien die Einstellungen bei Facebook so geändert worden, dass viele Profildaten wie Name, Nutzerfoto und Mitgliedschaft in Gruppen für jeden Nutzer einsehbar seien.
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