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Steigende Internetnutzung durch Corona: Netz hält der Auslastung stand

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Das Coronavirus ist auch ein Stresstest für das Internet in Deutschland: Viele Arbeitnehmer arbeiten im Homeoffice, Kinder lernen zu Hause übers Internet und noch mehr Nutzer als sonst verbringen ihre Zeit mit Streaming oder Online-Gaming. Die deutschen Netzbetreiber sehen sich gegen die steigende Netzauslastung gewappnet.

Telekom: Netzkapazitäten reichen aus

Das Netz der Telekom sei aktuell stabil und die Kapazitäten reichen zum jetzigen Zeitpunkt aus. Das Unternehmen verweist auf den milliardenschweren Ausbau der vergangenen Jahre. Mit dem Glasfaserausbau wurde ein sogenanntes Backbone-Netz aufgebaut, das "Rückgrat" der Netzinfrastruktur.

Die Telekom hält Deutschland für „Homeoffice-ready“: Mehr als 90 Prozent aller Haushalte erhalten über das Telekomnetz oder über die Wettbewerber mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Homeoffice oder eLearning sei ebenso möglich wie die Nutzung von Streaming-Angeboten. Ruckelt das Internet im Homeoffice, können auch andere Faktoren eine Rolle spielen: etwa Einstellungen im heimischen WLAN oder die Kapazität des Firmennetzwerkes über VPN.

So schützt Vodafone die Netze vor Überlastung

Der Netzbetreiber Vodafone rechnet mit steigenden Datenraten in den kommenden Tagen, da viele Menschen vermehrt zu Hause im WLAN surfen. Durch Arbeitnehmer im Homeoffice wird außerdem die Nutzung des Festnetzes in die Höhe schnellen. Für klassische Homeoffice-Anwendungen wie E-Mails, Videokonferenzen und Cloud-Anwendungen sieht sich der Provider derzeit gut gerüstet.

Üblicherweise steigt die Datennutzung erst gegen Abend an, wenn viele Nutzer Filme und Serien streamen und online Spiele spielen. In der Regel können die erhöhten Datenraten am Abend dem Kabelglasfasernetz nichts anhaben. In den europäischen Nachbarländern ist seit einigen Tagen ein massiver Anstieg von Online-Spielen zu verzeichnen, der teils zu Einschränkungen führte. Vor allem der Download oder Updates von Spielen führen zu einer Verzehnfachung des Datenverkehrs. Außerdem kommt es aktuell zu einer Vervierfachung der Streaming-Nutzung auf Netflix und Co.

Spezielle Teams beobachten die Netzauslastung und können das Netz im Notfall auch von zu Hause betreiben. Besonders die großen Knotenpunkte (sogenannte Peering Points) sind unter Beobachtung, um einer möglichen Traffic-Steigerung zu begegnen. Außerdem setzt Vodafone nicht zwingende Arbeiten am Netz aus, um bei Störungen durch die Netzauslastung möglichst schnell reagieren zu können.

Telefonica rechnet mit Spitzenbelastungen

Auch Telefonica hat seine Netzkapazitäten nach eigenen Angaben ausreichend dimensioniert, um der temporär höheren Nutzung Rechnung zu tragen. Der Provider geht davon aus, dass es an einigen Stellen zu Spitzenbelastungen kommen könne. Daher überwachen Netztechniker die Performance des Netzes kontinuierlich.

Grundsätzlich verweist Telefonica auf die langfristige Netz- und Kapazitätsplanung, durch die auch temporäre Schwankungen ausgeglichen werden können. So nimmt die mobile Datennutzung zum Beispiel jedes Jahr im Schnitt rund 50 Prozent zu. Im vergangenen Jahr verbrauchten die Kunden des Netzbetreibers rund eine Milliarde Datenvolumen, also ein Exabyte.