Steckt die Hackergruppe "Anonymous" hinter dem Sony-Angriff?
Stand: 05.05.2011
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Washington - Laut Angaben von Sony hat die Hacker-Gruppe namens "Anonymous" etwa zeitgleich mit dem Diebstahl von Kundendaten die Server des japanischen Elektronik-Konzerns angegriffen. Die Eindringlinge hätten eine Datei im Namen der Gruppe "Anonymous" auf dem Server des Online-Spielenetzwerks Sony Online Entertainment (SOE) hinterlassen. Es sei jedoch unklar, ob sie mit den Datendieben im Zusammenhang stehen. Dies teilte Sony am Mittwoch mit.
"Als Sony Online Entertainment am vergangenen Sonntagnachmittag entdeckt hat, dass Daten von seinem Server geklaut worden waren, hat es auch entdeckt, dass die Hacker ein Dokument mit dem Titel "Anonymous" auf einem der Server abgelegt haben mit den Worten 'Wir sind Legion'", erklärte Kazuo Hirai von der Tochterfirma Sony Computer Entertainment in einem Brief an einen Ausschuss des US-Kongresses.
Einige Wochen zuvor seien mehrere Sony-Firmen Ziel eines groß angelegten, koordinierten sogenannten Denial-of-Service-Angriffs von "Anonymous" gewesen. Einer oder mehrere Cyber-Kriminelle seien fast zur selben Zeit ins PlayStation-Netzwerk eingedrungen, als diese Angriffe stattfanden. Ob die Hacker und die Datendiebe unter einer Decke steckten oder ob die Hacker den Datendieben nur unwissentlich Deckung gaben, sei unklar, sagte Hirai. In jedem Fall hätten sie bei einem "gut geplanten, gut ausgeführten, groß angelegten Diebstahl" geholfen, der nicht nur Sony, sondern auch seine vielen Kunden weltweit getroffen habe.
Sony hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass Hacker das Online-Netzwerk der Spielkonsole Playstation und des Musik- und Filmdienstes Qriocity geknackt und sensible Daten gestohlen hätten. Die Zahl der Betroffenen gab Sony mit 77 Millionen Kunden an. Am Montagabend teilte Sony dann in den USA mit, dass auch 24,6 Millionen Kunden des Onlinespiele-Netzwerks Sony Online Entertainment (SOE) betroffen seien, von denen Angaben zu Namen, Adressen, E-Mail-Adressen, Geschlecht, Geburtsdaten, Telefonnummern, Logindaten und Passwörtern und teilweise auch Bankdaten gestohlen wurden.