Startschuss für Cloud-Musikdienst von Amazon ist gefallen
Stand: 29.03.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
New York - Am heutigen Dienstag hat der weltgrößte Online-Händler Amazon den Internet-Musikdienst "Cloud Player" gestartet, mit dem man Lieder im Internet speichern kann. Die Idee des Angebots ist, dass die Nutzer ihre Musik von den Amazon-Servern aus auf jedem beliebigen Computer anhören können. Amazon hat den Dienst in der Nacht zum Dienstag zunächst nur für seine US-Kunden freigeschaltet. Der Druck auf Apple und Google wächst durch den Vorstoß von Amazon, schließlich arbeiten die beiden Unternehmen dem Vernehmen nach an ähnlichen Angeboten.
Bei Amazons Cloud-Dienst bekommen Kunden 5 Gigabyte Speicherplatz kostenlos gestellt. Wenn man sich ein MP3-Album kauft, wird die virtuelle Festplatte mit dem Namen "Cloud Drive" für ein Jahr auf 20 Gigabyte aufgestockt. Ansonsten ist das Preismodell einfach: Ein Gigabyte Speicher kostet einen Dollar pro Jahr, man kann bis zu einem Terabyte (1000 GB) aufstocken. Auf einen Speicherplatz von einem Gigabyte passen im Durchschnitt etwa 250 Songs.
Wird ein Album in Amazons MP3-Shop heruntergeladen, landet es automatisch auch auf dem "Cloud Drive". Die Nutzer können aber auch Musik von ihren Computern in die "Wolke" hochladen - und der Speicherplatz kann auch für andere Daten genutzt werden.
Android-Handys können mobil in die Amazon-Wolke
Über eine Android-App kann Musik aus der Amazon-Wolke auch auf Handys mit dem Google-Betriebssystem gehört werden. Eine App für Apples iOS-Geräte wie iPhone oder iPads gibt es bisher nicht. Amazon hat schon seit Jahren Erfahrungen mit Cloud Computing - der Bereitstellung von Programmen und Daten aus dem Netz - gesammelt. Der Online-Händler betreibt auch eine der größten Cloud-Plattformen für Unternehmen.
Schon seit Monaten wird darüber spekuliert, dass Google und Apple kurz davor stehen, Cloud-basierte Musikdienste zu starten. Apple kaufte 2009 den kleinen Anbieter Lala.com, der einen solchen Service betrieb - und machte ihn zunächst einmal dicht. Der Konzern ist mit seiner iTunes-Plattform inzwischen zum weltgrößten Musikanbieter aufgestiegen. In diesem Frühjahr soll ein Milliarden-teures neues Rechenzentrum in den USA in Betrieb gehen, das immer wieder auch mit einem Cloud-Dienst von Apple in Verbindung gebracht wurde.