Staatstrojaner: Kaspersky entdeckt neue Version
Stand: 19.10.2011
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Berlin - Eigenen Angaben zufolge haben Experten der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky eine weitere Komponente der staatlichen Spähsoftware analysiert, die vom Chaos Computer Club (CCC) an die Öffentlichkeit gebracht wurde. Sie stießen dabei auf eine neue Version des Trojaners. Das teilte der Kaspersky-Experte Tillmann Werner in einem Blogbeitrag mit. Laut Werner unterstütze diese Form des Staatstrojaners nicht nur die gängige 32-Bit-Ausführung von Windows, sondern auch das neuere 64-Bit-System. Darüber hinaus sei die Liste der Programme, die Ermittler auf dem Rechner verdächtiger Personen überwachen wollen, mit 15 Anwendungen länger als bisher angenommen.
Überwacht werden demnach neben dem Datei-Manager von Windows, dem Browser Firefox und und Telefon-Software Skype auch weitere Anwendungen fürs Telefonieren im Internet (Voice over IP) sowie Chat-Programme. Die Spähsoftware besteht aus fünf Dateien, die in einem Installationsprogramm enthalten sind, das eine weitere Sicherheitssoftwarefirma, F-Secure, gefunden hat.
Das Bundesverfassungsgericht hat der Überwachung von Computern enge rechtliche Grenzen gesetzt. Die Online-Durchsuchung eines Rechners ist nach einem Urteil aus dem Jahr 2008 nur bei konkreter Gefahr für hochrangige Rechtsgüter zulässig. Für das Abhören von Internet-Telefonaten gelten aber die weniger strengen Regeln der tausendfach praktizierten Telefonüberwachung - solange es allein dabei bleibt.